zu a G gehörigen reflektierten Strahles folgt, ein Bild in a'. Durch ganz analoge Betrachtungen findet man, daß der Hauptstrahl b C H ein Bild des Punktes b in b' erzeugt. Verbindet man a' und b' mit einander, so hat man offenbar ein reeles, aber umgekehrtes, in diesem besonderen Fall übrigens verkleinertes Bild von a b; dasselbe wird mit der Verringerung des Abstandes F a immer größer, wie bereits oben angedeutet wurde.
[Abbildung]
Fig. 479.
Das Zustandekommen des Bildes beim Hohlspiegel.
Ähnlich erhellt aus der einfachen Konstruktion, daß von einem zwischen D und F befind- lichen leuchtenden Gegenstande ein aufrechtes, vergrößertes, aber virtuelles Bild hinter dem Spiegel entsteht.
In Wirklichkeit werden übrigens auch die parallel auffallenden Strahlen nicht alle genau in dem Brennpunkte zur Vereinigung gebracht; es entspricht demnach einem leuchtenden Punkte nicht wieder ein Punkt im Bilde, sondern ein mehr oder minder großer leuchtender Kreis. Diese Eigenschaft der sphärischen oder Kugelspiegel nennt man die sphärische Aberration oder Abweichung; sie wird um so auffälliger, je stärker die Krümmung des Spiegels ist, und je größer man die Öffnung oder den Durchmesser der Kugelkappe macht. Ver- mieden wird die sphärische Aberration, die uns weiterhin auch noch bei den optischen Linsen beschäftigen wird, indem man statt der sphärischen Spiegel parabolisch gekrümmte spiegelnde Flächen anwendet oder die Öffnung und die Krümmung des Spiegels möglichst klein macht. Bei parabolischen Spiegeln findet nämlich, was für praktische Anwendungen mitunter von Wichtigkeit ist, die Vereinigung der von einem unendlich fernen Punkte ausgehenden Strahlen theoretisch in aller Strenge nach der Reflexion wieder im Brennpunkte statt; um so größer sind dafür wieder die praktischen Schwierigkeiten, welche sich der Herstellung der- artiger Spiegelflächen entgegenstellen.
Eine große Rolle spielen die Hohlspiegel namentlich zu Beleuch- tungszwecken, unter anderem bei den zur Sicherung der Seeschiffahrt getroffenen Einrichtungen. Die bedeutendste Anwendung aber finden die Konkavspiegel wohl in den späterhin im Zusammenhange mit den dioptrischen Fernrohren zu behandelnden Spiegelteleskopen.
2. Die Brechung des Lichtes.
Bisher haben wir ausschließlich die Bewegung des Lichtes inner- halb eines und desselben Mittels, in der Luft, betrachtet. Wie gestalten
Die Spiegelung des Lichtes.
zu a G gehörigen reflektierten Strahles folgt, ein Bild in a'. Durch ganz analoge Betrachtungen findet man, daß der Hauptſtrahl b C H ein Bild des Punktes b in b' erzeugt. Verbindet man a' und b' mit einander, ſo hat man offenbar ein reeles, aber umgekehrtes, in dieſem beſonderen Fall übrigens verkleinertes Bild von a b; dasſelbe wird mit der Verringerung des Abſtandes F a immer größer, wie bereits oben angedeutet wurde.
[Abbildung]
Fig. 479.
Das Zuſtandekommen des Bildes beim Hohlſpiegel.
Ähnlich erhellt aus der einfachen Konſtruktion, daß von einem zwiſchen D und F befind- lichen leuchtenden Gegenſtande ein aufrechtes, vergrößertes, aber virtuelles Bild hinter dem Spiegel entſteht.
In Wirklichkeit werden übrigens auch die parallel auffallenden Strahlen nicht alle genau in dem Brennpunkte zur Vereinigung gebracht; es entſpricht demnach einem leuchtenden Punkte nicht wieder ein Punkt im Bilde, ſondern ein mehr oder minder großer leuchtender Kreis. Dieſe Eigenſchaft der ſphäriſchen oder Kugelſpiegel nennt man die ſphäriſche Aberration oder Abweichung; ſie wird um ſo auffälliger, je ſtärker die Krümmung des Spiegels iſt, und je größer man die Öffnung oder den Durchmeſſer der Kugelkappe macht. Ver- mieden wird die ſphäriſche Aberration, die uns weiterhin auch noch bei den optiſchen Linſen beſchäftigen wird, indem man ſtatt der ſphäriſchen Spiegel paraboliſch gekrümmte ſpiegelnde Flächen anwendet oder die Öffnung und die Krümmung des Spiegels möglichſt klein macht. Bei paraboliſchen Spiegeln findet nämlich, was für praktiſche Anwendungen mitunter von Wichtigkeit iſt, die Vereinigung der von einem unendlich fernen Punkte ausgehenden Strahlen theoretiſch in aller Strenge nach der Reflexion wieder im Brennpunkte ſtatt; um ſo größer ſind dafür wieder die praktiſchen Schwierigkeiten, welche ſich der Herſtellung der- artiger Spiegelflächen entgegenſtellen.
Eine große Rolle ſpielen die Hohlſpiegel namentlich zu Beleuch- tungszwecken, unter anderem bei den zur Sicherung der Seeſchiffahrt getroffenen Einrichtungen. Die bedeutendſte Anwendung aber finden die Konkavſpiegel wohl in den ſpäterhin im Zuſammenhange mit den dioptriſchen Fernrohren zu behandelnden Spiegelteleſkopen.
2. Die Brechung des Lichtes.
Bisher haben wir ausſchließlich die Bewegung des Lichtes inner- halb eines und desſelben Mittels, in der Luft, betrachtet. Wie geſtalten
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[891/0909]
Die Spiegelung des Lichtes.
zu a G gehörigen reflektierten Strahles folgt, ein Bild in a'. Durch
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ein Bild des Punktes b in b' erzeugt. Verbindet man a' und b' mit
einander, ſo hat man
offenbar ein reeles, aber
umgekehrtes, in dieſem
beſonderen Fall übrigens
verkleinertes Bild von
a b; dasſelbe wird mit
der Verringerung des
Abſtandes F a immer
größer, wie bereits oben
angedeutet wurde.
[Abbildung Fig. 479. Das Zuſtandekommen des Bildes beim Hohlſpiegel.]
Ähnlich erhellt aus
der einfachen Konſtruktion, daß von einem zwiſchen D und F befind-
lichen leuchtenden Gegenſtande ein aufrechtes, vergrößertes, aber virtuelles
Bild hinter dem Spiegel entſteht.
In Wirklichkeit werden übrigens auch die parallel auffallenden
Strahlen nicht alle genau in dem Brennpunkte zur Vereinigung
gebracht; es entſpricht demnach einem leuchtenden Punkte nicht wieder
ein Punkt im Bilde, ſondern ein mehr oder minder großer leuchtender
Kreis. Dieſe Eigenſchaft der ſphäriſchen oder Kugelſpiegel nennt
man die ſphäriſche Aberration oder Abweichung; ſie wird um ſo
auffälliger, je ſtärker die Krümmung des Spiegels iſt, und je größer
man die Öffnung oder den Durchmeſſer der Kugelkappe macht. Ver-
mieden wird die ſphäriſche Aberration, die uns weiterhin auch noch
bei den optiſchen Linſen beſchäftigen wird, indem man ſtatt der ſphäriſchen
Spiegel paraboliſch gekrümmte ſpiegelnde Flächen anwendet oder die
Öffnung und die Krümmung des Spiegels möglichſt klein macht. Bei
paraboliſchen Spiegeln findet nämlich, was für praktiſche Anwendungen
mitunter von Wichtigkeit iſt, die Vereinigung der von einem unendlich
fernen Punkte ausgehenden Strahlen theoretiſch in aller Strenge nach
der Reflexion wieder im Brennpunkte ſtatt; um ſo größer ſind dafür
wieder die praktiſchen Schwierigkeiten, welche ſich der Herſtellung der-
artiger Spiegelflächen entgegenſtellen.
Eine große Rolle ſpielen die Hohlſpiegel namentlich zu Beleuch-
tungszwecken, unter anderem bei den zur Sicherung der Seeſchiffahrt
getroffenen Einrichtungen. Die bedeutendſte Anwendung aber finden
die Konkavſpiegel wohl in den ſpäterhin im Zuſammenhange mit den
dioptriſchen Fernrohren zu behandelnden Spiegelteleſkopen.
2. Die Brechung des Lichtes.
Bisher haben wir ausſchließlich die Bewegung des Lichtes inner-
halb eines und desſelben Mittels, in der Luft, betrachtet. Wie geſtalten
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/909>, abgerufen am 03.12.2024.
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