lichen durch die Art der Zün- dung. Letztere wird nicht, wie bei dem Ottoschen Motor durch eine im erforderlichen Zeit- punkte zur Wirkung gebrachte Flamme bewirkt, sondern durch eine Präzisions-Glühzündung. Dieselbe besteht, wie aus Fig. 91 und 92 zu ersehen ist, aus den beiden ein Gemisch von Luft und Gas in den Cylinder einfüh- renden Ventilen c und d, sowie aus dem, durch eine Flamme b zum Glühen gebrachten Röhr- chen a. Die Zündung wird ge- nau zu der Zeit bewirkt, in welchem der Kolben im toten Punkte sich befindet, und zwar indem mittels einer von der Haupt- welle aus bethätigten Hebelanordnung das Ventil c (Fig. 92) so geöffnet wird, daß das Gasgemisch an der glühenden Wandung des Röhrchens a sich entzündet. Damit diese Zündung unter allen Um- ständen pünktlich sich vollziehe, wird während der Saugperiode durch das Ventil d und Kanal e Luft und Gas in den Cylinder f eingeführt, während das eigentliche, weniger Gas enthaltende Explosionsgemisch durch ein besonderes Hauptgasventil herzugeführt wird.
In Fig. 93 bringen wir schließlich noch die Abbildung eines Zweitaktmotors, nämlich desjenigen von Benz & Co. in Mannheim. Wie bereits dargelegt worden ist, müssen bei den Zweitaktmotoren die vier erforderlichen Perioden sich statt bei zwei Schwungradum- drehungen bei einer einzigen vollziehen. Die Folge hiervon ist, daß der Cylinder nicht wie bei den Viertaktmotoren an einer Seite offen sein kann, sondern hinten sowohl wie vorn geschlossen sein muß. Die Gasmotoren, System Benz, haben entweder eine Flammenzündung nach Art der Ottoschen, oder eine elektrische Zündung. Bei der letzteren wird vom Schwungrade aus eine kleine Dynamomaschine angetrieben. Der durch diese erzeugte Strom wird durch einen Induktionsapparat auf eine hohe Spannung gebracht, wobei beide Pole der Induktions- spule für gewöhnlich Kurzschluß haben. Dieser wird, wenn die Zündung erfolgen soll, aufgehoben und es springen alsdann zwischen den seitlich in den Cylinder geführten Platinspitzen Funken über und bringen die Zündung hervor.
2) Die Petroleum- und Benzin-Motoren.
Die Benutzung eines Gasmotors ist stets davon abhängig, ob an dem Orte der Aufstellung der Anschluß an eine Gasleitung möglich ist.
Die Motoren.
[Abbildung]
Fig. 90.
Gasmotor nach Kaſelowskys Syſtem.
lichen durch die Art der Zün- dung. Letztere wird nicht, wie bei dem Ottoſchen Motor durch eine im erforderlichen Zeit- punkte zur Wirkung gebrachte Flamme bewirkt, ſondern durch eine Präziſions-Glühzündung. Dieſelbe beſteht, wie aus Fig. 91 und 92 zu erſehen iſt, aus den beiden ein Gemiſch von Luft und Gas in den Cylinder einfüh- renden Ventilen c und d, ſowie aus dem, durch eine Flamme b zum Glühen gebrachten Röhr- chen a. Die Zündung wird ge- nau zu der Zeit bewirkt, in welchem der Kolben im toten Punkte ſich befindet, und zwar indem mittels einer von der Haupt- welle aus bethätigten Hebelanordnung das Ventil c (Fig. 92) ſo geöffnet wird, daß das Gasgemiſch an der glühenden Wandung des Röhrchens a ſich entzündet. Damit dieſe Zündung unter allen Um- ſtänden pünktlich ſich vollziehe, wird während der Saugperiode durch das Ventil d und Kanal e Luft und Gas in den Cylinder f eingeführt, während das eigentliche, weniger Gas enthaltende Exploſionsgemiſch durch ein beſonderes Hauptgasventil herzugeführt wird.
In Fig. 93 bringen wir ſchließlich noch die Abbildung eines Zweitaktmotors, nämlich desjenigen von Benz & Co. in Mannheim. Wie bereits dargelegt worden iſt, müſſen bei den Zweitaktmotoren die vier erforderlichen Perioden ſich ſtatt bei zwei Schwungradum- drehungen bei einer einzigen vollziehen. Die Folge hiervon iſt, daß der Cylinder nicht wie bei den Viertaktmotoren an einer Seite offen ſein kann, ſondern hinten ſowohl wie vorn geſchloſſen ſein muß. Die Gasmotoren, Syſtem Benz, haben entweder eine Flammenzündung nach Art der Ottoſchen, oder eine elektriſche Zündung. Bei der letzteren wird vom Schwungrade aus eine kleine Dynamomaſchine angetrieben. Der durch dieſe erzeugte Strom wird durch einen Induktionsapparat auf eine hohe Spannung gebracht, wobei beide Pole der Induktions- ſpule für gewöhnlich Kurzſchluß haben. Dieſer wird, wenn die Zündung erfolgen ſoll, aufgehoben und es ſpringen alsdann zwiſchen den ſeitlich in den Cylinder geführten Platinſpitzen Funken über und bringen die Zündung hervor.
2) Die Petroleum- und Benzin-Motoren.
Die Benutzung eines Gasmotors iſt ſtets davon abhängig, ob an dem Orte der Aufſtellung der Anſchluß an eine Gasleitung möglich iſt.
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Die Motoren.
[Abbildung Fig. 90.
Gasmotor nach Kaſelowskys Syſtem.]
lichen durch die Art der Zün-
dung. Letztere wird nicht, wie
bei dem Ottoſchen Motor durch
eine im erforderlichen Zeit-
punkte zur Wirkung gebrachte
Flamme bewirkt, ſondern durch
eine Präziſions-Glühzündung.
Dieſelbe beſteht, wie aus Fig. 91
und 92 zu erſehen iſt, aus den
beiden ein Gemiſch von Luft und
Gas in den Cylinder einfüh-
renden Ventilen c und d, ſowie
aus dem, durch eine Flamme b
zum Glühen gebrachten Röhr-
chen a. Die Zündung wird ge-
nau zu der Zeit bewirkt, in
welchem der Kolben im toten
Punkte ſich befindet, und zwar indem mittels einer von der Haupt-
welle aus bethätigten Hebelanordnung das Ventil c (Fig. 92) ſo
geöffnet wird, daß das Gasgemiſch an der glühenden Wandung des
Röhrchens a ſich entzündet. Damit dieſe Zündung unter allen Um-
ſtänden pünktlich ſich vollziehe, wird während der Saugperiode durch
das Ventil d und Kanal e Luft und Gas in den Cylinder f eingeführt,
während das eigentliche, weniger Gas enthaltende Exploſionsgemiſch
durch ein beſonderes Hauptgasventil herzugeführt wird.
In Fig. 93 bringen wir ſchließlich noch die Abbildung eines
Zweitaktmotors, nämlich desjenigen von Benz & Co. in Mannheim. Wie
bereits dargelegt worden iſt, müſſen bei den Zweitaktmotoren die
vier erforderlichen Perioden ſich ſtatt bei zwei Schwungradum-
drehungen bei einer einzigen vollziehen. Die Folge hiervon iſt, daß
der Cylinder nicht wie bei den Viertaktmotoren an einer Seite offen
ſein kann, ſondern hinten ſowohl wie vorn geſchloſſen ſein muß. Die
Gasmotoren, Syſtem Benz, haben entweder eine Flammenzündung
nach Art der Ottoſchen, oder eine elektriſche Zündung. Bei der letzteren
wird vom Schwungrade aus eine kleine Dynamomaſchine angetrieben.
Der durch dieſe erzeugte Strom wird durch einen Induktionsapparat
auf eine hohe Spannung gebracht, wobei beide Pole der Induktions-
ſpule für gewöhnlich Kurzſchluß haben. Dieſer wird, wenn die Zündung
erfolgen ſoll, aufgehoben und es ſpringen alsdann zwiſchen den ſeitlich
in den Cylinder geführten Platinſpitzen Funken über und bringen die
Zündung hervor.
2) Die Petroleum- und Benzin-Motoren.
Die Benutzung eines Gasmotors iſt ſtets davon abhängig, ob an
dem Orte der Aufſtellung der Anſchluß an eine Gasleitung möglich iſt.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/134>, abgerufen am 21.11.2024.
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