nur in den seltensten Fällen Verwendung finden. Ein photographisches Objektiv, das größere Abbilder von Gegenständen, die einige hundert Meter entfernt sind, geben soll, hatte eine sehr große Brennweite, so daß die Camera ganz unförmliche Dimensionen annehmen würde. Erst Miethe in Potsdam gelang es im Jahre 1891 ein telephotographisches Objektiv zu konstruieren, das die erwähnten Übelstände beseitigt. Die beiden Aufnahmen des Münchener Bürgerbräu in Potsdam (Fig. 532 u. 533) mit einem Mietheschen Teleobjektiv und mit einem gewöhnlichen apla- natischen Objektiv illustrieren die Vorzüge der Telephotographie in drastischer Weise. Es betrug dabei die Auszugslänge der Camera nur 28 cm, während die Entfernung des Objektes vom Apparat 350 Meter ausmachte. Auch Steinheil und Dallmeyer haben Apparate konstruiert, die günstige Resultate auf dem Gebiete der Telephotographie ergeben haben.
7. Die Vergrößerung von Photographieen.
Von sehr großer Wichtigkeit sowohl für die direkten Zwecke der Photographie, wie auch besonders für Zwecke der mechanischen Reproduktion auf photographischem Wege ist die Technik der Ver-
[Abbildung]
Fig. 534.
Skioptikon.
größerung von Photographieen. Es dienen dazu Vergrößerungs- oder Projektions-Apparate, wie Fig. 534 einen solchen, das sog. Skioptikon darstellt. Der vordere Teil der Figur ist im Durchschnitt, der hintere
Die vervielfältigenden Künſte.
nur in den ſeltenſten Fällen Verwendung finden. Ein photographiſches Objektiv, das größere Abbilder von Gegenſtänden, die einige hundert Meter entfernt ſind, geben ſoll, hatte eine ſehr große Brennweite, ſo daß die Camera ganz unförmliche Dimenſionen annehmen würde. Erſt Miethe in Potsdam gelang es im Jahre 1891 ein telephotographiſches Objektiv zu konſtruieren, das die erwähnten Übelſtände beſeitigt. Die beiden Aufnahmen des Münchener Bürgerbräu in Potsdam (Fig. 532 u. 533) mit einem Mietheſchen Teleobjektiv und mit einem gewöhnlichen apla- natiſchen Objektiv illuſtrieren die Vorzüge der Telephotographie in draſtiſcher Weiſe. Es betrug dabei die Auszugslänge der Camera nur 28 cm, während die Entfernung des Objektes vom Apparat 350 Meter ausmachte. Auch Steinheil und Dallmeyer haben Apparate konſtruiert, die günſtige Reſultate auf dem Gebiete der Telephotographie ergeben haben.
7. Die Vergrößerung von Photographieen.
Von ſehr großer Wichtigkeit ſowohl für die direkten Zwecke der Photographie, wie auch beſonders für Zwecke der mechaniſchen Reproduktion auf photographiſchem Wege iſt die Technik der Ver-
[Abbildung]
Fig. 534.
Skioptikon.
größerung von Photographieen. Es dienen dazu Vergrößerungs- oder Projektions-Apparate, wie Fig. 534 einen ſolchen, das ſog. Skioptikon darſtellt. Der vordere Teil der Figur iſt im Durchſchnitt, der hintere
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Die vervielfältigenden Künſte.
nur in den ſeltenſten Fällen Verwendung finden. Ein photographiſches
Objektiv, das größere Abbilder von Gegenſtänden, die einige hundert
Meter entfernt ſind, geben ſoll, hatte eine ſehr große Brennweite, ſo
daß die Camera ganz unförmliche Dimenſionen annehmen würde. Erſt
Miethe in Potsdam gelang es im Jahre 1891 ein telephotographiſches
Objektiv zu konſtruieren, das die erwähnten Übelſtände beſeitigt. Die
beiden Aufnahmen des Münchener Bürgerbräu in Potsdam (Fig. 532 u. 533)
mit einem Mietheſchen Teleobjektiv und mit einem gewöhnlichen apla-
natiſchen Objektiv illuſtrieren die Vorzüge der Telephotographie in
draſtiſcher Weiſe. Es betrug dabei die Auszugslänge der Camera nur
28 cm, während die Entfernung des Objektes vom Apparat 350 Meter
ausmachte. Auch Steinheil und Dallmeyer haben Apparate konſtruiert,
die günſtige Reſultate auf dem Gebiete der Telephotographie ergeben
haben.
7. Die Vergrößerung von Photographieen.
Von ſehr großer Wichtigkeit ſowohl für die direkten Zwecke der
Photographie, wie auch beſonders für Zwecke der mechaniſchen
Reproduktion auf photographiſchem Wege iſt die Technik der Ver-
[Abbildung Fig. 534. Skioptikon.]
größerung von Photographieen. Es dienen dazu Vergrößerungs- oder
Projektions-Apparate, wie Fig. 534 einen ſolchen, das ſog. Skioptikon
darſtellt. Der vordere Teil der Figur iſt im Durchſchnitt, der hintere
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 996. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/1014>, abgerufen am 21.11.2024.
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