Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Geschichte der Phytodynamik. Drittes Capitel. Geschichte der Phytodynamik. 1) Es ist gegenwärtig kaum zweifelhaft, daß die Mechanik des 1) Zur Vermeidung des weitschweifigen Ausdruckes: "Lehre von den
Bewegungen im Pflanzenreich" sei es erlaubt, den kürzeren: Phytody- namik zu benutzen. Geſchichte der Phytodynamik. Drittes Capitel. Geſchichte der Phytodynamik. 1) Es iſt gegenwärtig kaum zweifelhaft, daß die Mechanik des 1) Zur Vermeidung des weitſchweifigen Ausdruckes: „Lehre von den
Bewegungen im Pflanzenreich“ ſei es erlaubt, den kürzeren: Phytody- namik zu benutzen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0590" n="578"/> <fw place="top" type="header">Geſchichte der Phytodynamik.</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Drittes Capitel.<lb/> Geſchichte der Phytodynamik.</hi> </head> <note place="foot" n="1)">Zur Vermeidung des weitſchweifigen Ausdruckes: „Lehre von den<lb/> Bewegungen im Pflanzenreich“ ſei es erlaubt, den kürzeren: <hi rendition="#g">Phytody</hi>-<lb/><hi rendition="#g">namik</hi> zu benutzen.</note><lb/> <p>Es iſt gegenwärtig kaum zweifelhaft, daß die Mechanik des<lb/> Wachsthums, die der geotropiſchen und heliotropiſchen Krüm-<lb/> mungen, der verſchiedenen Arten periodiſcher Bewegungen, des<lb/> Schlingens der Ranken und Schlingpflanzen, ſowie der Reizbe-<lb/> wegungen auf ein gemeinſames Princip ſich wird zurückführen<lb/> laſſen, und daß bei allen dieſen Bewegungen außer der Elaſticität<lb/> der Zellwände die noch unbekannten Eigenſchaften des Protoplasmas<lb/> die wichtigſte Rolle ſpielen; und inſofern das Letztere der Fall<lb/> iſt, werden auch die ſogenannten Protoplasmaſtrömungen und<lb/> das Schwimmen der Schwärmſporen und ähnliche Vorgänge<lb/> jenen phytodynamiſchen Erſcheinungen anzureihen ſein. Unter<lb/> dieſem Geſichtspunct erſcheint die Phytodynamik als eine der<lb/> wichtigſten Grundlagen der geſammten Pflanzenphyſiologie. Die<lb/> Erkenntniß dieſes Sachverhaltes iſt jedoch neueſten Datums und<lb/> es hieße der Vergangenheit etwas ihr ganz Fremdes andichten,<lb/> wenn man annehmen wollte, daß den früheren Pflanzenphyſio-<lb/> logen eine derartige Auffaſſung der Bewegungen im Pflanzen-<lb/> reich vorgeſchwebt habe. Vielmehr wurden dieſe in früheren<lb/> Jahrhunderten kaum als Curioſitäten beachtet und einiges Nach-<lb/> denken begann man ihnen erſt am Ende des 17. Jahrhunderts<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [578/0590]
Geſchichte der Phytodynamik.
Drittes Capitel.
Geſchichte der Phytodynamik. 1)
Es iſt gegenwärtig kaum zweifelhaft, daß die Mechanik des
Wachsthums, die der geotropiſchen und heliotropiſchen Krüm-
mungen, der verſchiedenen Arten periodiſcher Bewegungen, des
Schlingens der Ranken und Schlingpflanzen, ſowie der Reizbe-
wegungen auf ein gemeinſames Princip ſich wird zurückführen
laſſen, und daß bei allen dieſen Bewegungen außer der Elaſticität
der Zellwände die noch unbekannten Eigenſchaften des Protoplasmas
die wichtigſte Rolle ſpielen; und inſofern das Letztere der Fall
iſt, werden auch die ſogenannten Protoplasmaſtrömungen und
das Schwimmen der Schwärmſporen und ähnliche Vorgänge
jenen phytodynamiſchen Erſcheinungen anzureihen ſein. Unter
dieſem Geſichtspunct erſcheint die Phytodynamik als eine der
wichtigſten Grundlagen der geſammten Pflanzenphyſiologie. Die
Erkenntniß dieſes Sachverhaltes iſt jedoch neueſten Datums und
es hieße der Vergangenheit etwas ihr ganz Fremdes andichten,
wenn man annehmen wollte, daß den früheren Pflanzenphyſio-
logen eine derartige Auffaſſung der Bewegungen im Pflanzen-
reich vorgeſchwebt habe. Vielmehr wurden dieſe in früheren
Jahrhunderten kaum als Curioſitäten beachtet und einiges Nach-
denken begann man ihnen erſt am Ende des 17. Jahrhunderts
1) Zur Vermeidung des weitſchweifigen Ausdruckes: „Lehre von den
Bewegungen im Pflanzenreich“ ſei es erlaubt, den kürzeren: Phytody-
namik zu benutzen.
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