Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Gewebeform, Molecularstruktur der organischen Gebilde. wuchs daher nicht blos bei wissenschaftlichen Monographieen, son-dern auch die Lehrbücher konnten jetzt mit zahlreichen Abbildungen ausgestattet werden, wodurch die Verständigung über Dinge, welche jeder nur einzeln für sich sehen kann, sehr gefördert wurde. Seit dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts war der Holzschnitt immer mehr in Verfall gerathen und durch Kupferstich ersetzt worden; erst in den vierziger und fünfziger Jahren trat der Holzschnitt wieder in sein altes Recht und erwies sich zumal für die Lehrbücher als eine viel bequemere Art der bildlichen Dar- stellung; so wurden schon Schleiden's Grundzüge 1842, Mohl's "vegetabilische Zelle" 1851, sodann Unger's und Schacht's Lehrbücher durch zahlreiche zum Theil sehr schöne Holzschnitte bereichert. Für Zeitschriften und Monographieen zog man gewöhnlich den Steindruck vor, so wurde z.B. die 1843 von Mohl und Schlechtendal gegründete botanische Zeitung bis in die sechziger Jahre hinein das Hauptorgan für kürzere phytotomische Mittheilungen, durch ebenso zahlreiche als schöne Tafeln aus dem Atelier des Berliner Lithographen Schmidt bereichert. 1. Entwicklung der Zellbildungstheorie von 1838-1851. Da es sich hier um Fragen von ganz fundamentaler Be- Wie gewöhnlich auf dem Gebiet der induktiven Wissenschaften Gewebeform, Molecularſtruktur der organiſchen Gebilde. wuchs daher nicht blos bei wiſſenſchaftlichen Monographieen, ſon-dern auch die Lehrbücher konnten jetzt mit zahlreichen Abbildungen ausgeſtattet werden, wodurch die Verſtändigung über Dinge, welche jeder nur einzeln für ſich ſehen kann, ſehr gefördert wurde. Seit dem Ende des ſechzehnten Jahrhunderts war der Holzſchnitt immer mehr in Verfall gerathen und durch Kupferſtich erſetzt worden; erſt in den vierziger und fünfziger Jahren trat der Holzſchnitt wieder in ſein altes Recht und erwies ſich zumal für die Lehrbücher als eine viel bequemere Art der bildlichen Dar- ſtellung; ſo wurden ſchon Schleiden's Grundzüge 1842, Mohl's „vegetabiliſche Zelle“ 1851, ſodann Unger's und Schacht's Lehrbücher durch zahlreiche zum Theil ſehr ſchöne Holzſchnitte bereichert. Für Zeitſchriften und Monographieen zog man gewöhnlich den Steindruck vor, ſo wurde z.B. die 1843 von Mohl und Schlechtendal gegründete botaniſche Zeitung bis in die ſechziger Jahre hinein das Hauptorgan für kürzere phytotomiſche Mittheilungen, durch ebenſo zahlreiche als ſchöne Tafeln aus dem Atelier des Berliner Lithographen Schmidt bereichert. 1. Entwicklung der Zellbildungstheorie von 1838-1851. 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Gewebeform, Molecularſtruktur der organiſchen Gebilde.
wuchs daher nicht blos bei wiſſenſchaftlichen Monographieen, ſon-
dern auch die Lehrbücher konnten jetzt mit zahlreichen Abbildungen
ausgeſtattet werden, wodurch die Verſtändigung über Dinge,
welche jeder nur einzeln für ſich ſehen kann, ſehr gefördert wurde.
Seit dem Ende des ſechzehnten Jahrhunderts war der Holzſchnitt
immer mehr in Verfall gerathen und durch Kupferſtich erſetzt
worden; erſt in den vierziger und fünfziger Jahren trat der
Holzſchnitt wieder in ſein altes Recht und erwies ſich zumal für
die Lehrbücher als eine viel bequemere Art der bildlichen Dar-
ſtellung; ſo wurden ſchon Schleiden's Grundzüge 1842,
Mohl's „vegetabiliſche Zelle“ 1851, ſodann Unger's und
Schacht's Lehrbücher durch zahlreiche zum Theil ſehr ſchöne
Holzſchnitte bereichert. Für Zeitſchriften und Monographieen zog
man gewöhnlich den Steindruck vor, ſo wurde z.B. die 1843
von Mohl und Schlechtendal gegründete botaniſche Zeitung
bis in die ſechziger Jahre hinein das Hauptorgan für kürzere
phytotomiſche Mittheilungen, durch ebenſo zahlreiche als ſchöne
Tafeln aus dem Atelier des Berliner Lithographen Schmidt
bereichert.
1. Entwicklung der Zellbildungstheorie von 1838-1851.
Da es ſich hier um Fragen von ganz fundamentaler Be-
deutung, nicht nur für eine Disciplin, ſondern für die geſammte
Botanik und ſogar für die übrigen Naturwiſſenſchaften handelt,
ſo ſcheint es geboten, die Begründung und Ausbildung der
Zellentheorie, ähnlich wie ich es ſpäter bei der Sexualtheorie thun
werde, Schritt für Schritt, ſoweit es der hier gegönnte enge
Raum geſtattet, zu verfolgen.
Wie gewöhnlich auf dem Gebiet der induktiven Wiſſenſchaften
ging auch hier der ſtreng induktiven Forſchung eine längere Zeit
voraus, wo man auf höchſt unvollkommene Wahrnehmungen ge-
ſtützt, doch ſchon allgemeine Theorieen aufzuſtellen wagte. Es
wurde ſchon gezeigt, wie Caspar Friedrich Wolff 1759
die Zellen als Vacuolen in einer homogenen Galert entſtehen
ließ, worin ſich ihm noch bis tief in unſer Jahrhundert herein
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