Sachs, Julius: Geschichte der Botanik. München, 1875.Die deutschen und niederländischen Botaniker Erstes Capitel. Die deutschen und niederländischen Botaniker von Brunfels bis auf Caspar Bauhin 1). 1530--1623. Wer an die neuere botanische Literatur gewöhnt zum ersten 1) Darstellungen der Art und Weise, wie sich die ersten Anfänge der
modernen Botanik an die allgemeinen kulturhistorischen Vorgänge des 15. und 16. Jahrhunderts anschließen, geben Kurt Sprengel Geschichte der Bot. I. 1817 und Ernst Meyer Geschichte der Bot. Bd. IV. 1857, besonders anziehend ist auch die Geschichte des Valerius Cordus von Thilo Irmisch im Prüfungsprogramm des Schwarzburgischen Gymnasiums zu Sondershausen 1862. Es ist überflüssig hier nochmals den kulturhistorischen Hintergrund, auf welchem unsere Geschichte beginnt, zu beleuchten. Wie in dem ganzen vor- liegenden Buch, betrachtete ich es auch hier als meine einzige Aufgabe, die Entwicklung botanischer Gedanken aufzusuchen und darzustellen. Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker Erſtes Capitel. Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker von Brunfels bis auf Caspar Bauhin 1). 1530—1623. Wer an die neuere botaniſche Literatur gewöhnt zum erſten 1) Darſtellungen der Art und Weiſe, wie ſich die erſten Anfänge der
modernen Botanik an die allgemeinen kulturhiſtoriſchen Vorgänge des 15. und 16. Jahrhunderts anſchließen, geben Kurt Sprengel Geſchichte der Bot. I. 1817 und Ernſt Meyer Geſchichte der Bot. Bd. IV. 1857, beſonders anziehend iſt auch die Geſchichte des Valerius Cordus von Thilo Irmiſch im Prüfungsprogramm des Schwarzburgiſchen Gymnaſiums zu Sondershauſen 1862. Es iſt überflüſſig hier nochmals den kulturhiſtoriſchen Hintergrund, auf welchem unſere Geſchichte beginnt, zu beleuchten. Wie in dem ganzen vor- liegenden Buch, betrachtete ich es auch hier als meine einzige Aufgabe, die Entwicklung botaniſcher Gedanken aufzuſuchen und darzuſtellen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0026" n="14"/> <fw place="top" type="header">Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erſtes Capitel.<lb/> Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker von Brunfels<lb/> bis auf Caspar Bauhin <note place="foot" n="1)"><p>Darſtellungen der Art und Weiſe, wie ſich die erſten Anfänge der<lb/> modernen Botanik an die allgemeinen kulturhiſtoriſchen Vorgänge des<lb/> 15. und 16. Jahrhunderts anſchließen, geben <hi rendition="#g">Kurt Sprengel</hi> Geſchichte<lb/> der Bot. <hi rendition="#aq">I.</hi> 1817 und <hi rendition="#g">Ernſt Meyer</hi> Geſchichte der Bot. Bd. <hi rendition="#aq">IV.</hi> 1857,<lb/> beſonders anziehend iſt auch die Geſchichte des Valerius Cordus von <hi rendition="#g">Thilo<lb/> Irmiſch</hi> im Prüfungsprogramm des Schwarzburgiſchen Gymnaſiums zu<lb/> Sondershauſen 1862.</p><lb/><p>Es iſt überflüſſig hier nochmals den kulturhiſtoriſchen Hintergrund, auf<lb/> welchem unſere Geſchichte beginnt, zu beleuchten. Wie in dem ganzen vor-<lb/> liegenden Buch, betrachtete ich es auch hier als meine einzige Aufgabe, die<lb/> Entwicklung botaniſcher Gedanken aufzuſuchen und darzuſtellen.</p></note>.<lb/> 1530—1623.</hi> </head><lb/> <p>Wer an die neuere botaniſche Literatur gewöhnt zum erſten<lb/> Male die Werke von <hi rendition="#g">Brunfels</hi> (1530), <hi rendition="#g">Leonhard Fuchs</hi><lb/> (1542), <hi rendition="#g">Hieronymus Bock</hi>, ſowie die ſpäteren von <hi rendition="#g">Rem</hi>-<lb/><hi rendition="#g">bertus Dodonäus</hi>, <hi rendition="#g">Carolus Cluſius</hi>, <hi rendition="#g">Matthias Lo</hi>-<lb/><hi rendition="#g">belius</hi> (1576) und ſelbſt die des <hi rendition="#g">Caſpar Bauhin</hi> aus dem<lb/> Anfang des 17. Jahrhunderts zu Hand nimmt, findet ſich über-<lb/> raſcht nicht nur von der fremdartigen Form, dem wunderlichen<lb/> uns jetzt nicht mehr geläufigen Beiwerk, aus welchem das<lb/> Brauchbare mit Mühe hervorgeſucht werden muß, ſondern noch<lb/> mehr von der außerordentlichen Gedankenarmuth dieſer meiſt<lb/> ſehr dickleibigen Folianten. Nimmt man jedoch ſtatt von der<lb/> Gegenwart rückwärts den entgegengeſetzten Weg: hat man ſich<lb/> vorher mit den botaniſchen Anſichten des <hi rendition="#g">Ariſtoteles</hi> und dem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0026]
Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker
Erſtes Capitel.
Die deutſchen und niederländiſchen Botaniker von Brunfels
bis auf Caspar Bauhin 1).
1530—1623.
Wer an die neuere botaniſche Literatur gewöhnt zum erſten
Male die Werke von Brunfels (1530), Leonhard Fuchs
(1542), Hieronymus Bock, ſowie die ſpäteren von Rem-
bertus Dodonäus, Carolus Cluſius, Matthias Lo-
belius (1576) und ſelbſt die des Caſpar Bauhin aus dem
Anfang des 17. Jahrhunderts zu Hand nimmt, findet ſich über-
raſcht nicht nur von der fremdartigen Form, dem wunderlichen
uns jetzt nicht mehr geläufigen Beiwerk, aus welchem das
Brauchbare mit Mühe hervorgeſucht werden muß, ſondern noch
mehr von der außerordentlichen Gedankenarmuth dieſer meiſt
ſehr dickleibigen Folianten. Nimmt man jedoch ſtatt von der
Gegenwart rückwärts den entgegengeſetzten Weg: hat man ſich
vorher mit den botaniſchen Anſichten des Ariſtoteles und dem
1) Darſtellungen der Art und Weiſe, wie ſich die erſten Anfänge der
modernen Botanik an die allgemeinen kulturhiſtoriſchen Vorgänge des
15. und 16. Jahrhunderts anſchließen, geben Kurt Sprengel Geſchichte
der Bot. I. 1817 und Ernſt Meyer Geſchichte der Bot. Bd. IV. 1857,
beſonders anziehend iſt auch die Geſchichte des Valerius Cordus von Thilo
Irmiſch im Prüfungsprogramm des Schwarzburgiſchen Gymnaſiums zu
Sondershauſen 1862.
Es iſt überflüſſig hier nochmals den kulturhiſtoriſchen Hintergrund, auf
welchem unſere Geſchichte beginnt, zu beleuchten. Wie in dem ganzen vor-
liegenden Buch, betrachtete ich es auch hier als meine einzige Aufgabe, die
Entwicklung botaniſcher Gedanken aufzuſuchen und darzuſtellen.
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