Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.94. Von ferne hält die Hand ein kluger Mann ans Feuer, Ein Thor steckt sie darein, und kauft die Wärme theuer. 95. Ein gutes Jahr geht früh mit gutem Frühjahr an; Wer nichts als Knabe taugt, taugt schwerlich viel als Mann. 96. Ein Reicher in der Fremd' ist überall zu Haus, Und fremd ein armer Mann in seinem eignen Haus. 97. Im Blick des Bettlers ist die Bitte vorgetragen; Verstehst du nicht den Blick, was soll der Mund dir sagen? 98. Der milde Mann, wie Gott, zu spenden seine Gaben Will keinen Grund, er will nur einen Anlaß haben. 94. Von ferne haͤlt die Hand ein kluger Mann ans Feuer, Ein Thor ſteckt ſie darein, und kauft die Waͤrme theuer. 95. Ein gutes Jahr geht fruͤh mit gutem Fruͤhjahr an; Wer nichts als Knabe taugt, taugt ſchwerlich viel als Mann. 96. Ein Reicher in der Fremd' iſt uͤberall zu Haus, Und fremd ein armer Mann in ſeinem eignen Haus. 97. Im Blick des Bettlers iſt die Bitte vorgetragen; Verſtehſt du nicht den Blick, was ſoll der Mund dir ſagen? 98. Der milde Mann, wie Gott, zu ſpenden ſeine Gaben Will keinen Grund, er will nur einen Anlaß haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0095" n="85"/> <div n="2"> <head>94.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Von ferne haͤlt die Hand ein kluger Mann ans Feuer,</l><lb/> <l>Ein Thor ſteckt ſie darein, und kauft die Waͤrme theuer.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>95.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein gutes Jahr geht fruͤh mit gutem Fruͤhjahr an;</l><lb/> <l>Wer nichts als Knabe taugt, taugt ſchwerlich viel als Mann.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>96.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Reicher in der Fremd' iſt uͤberall zu Haus,</l><lb/> <l>Und fremd ein armer Mann in ſeinem eignen Haus.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>97.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Im Blick des Bettlers iſt die Bitte vorgetragen;</l><lb/> <l>Verſtehſt du nicht den Blick, was ſoll der Mund dir ſagen?</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>98.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der milde Mann, wie Gott, zu ſpenden ſeine Gaben</l><lb/> <l>Will keinen Grund, er will nur einen Anlaß haben.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
94.
Von ferne haͤlt die Hand ein kluger Mann ans Feuer,
Ein Thor ſteckt ſie darein, und kauft die Waͤrme theuer.
95.
Ein gutes Jahr geht fruͤh mit gutem Fruͤhjahr an;
Wer nichts als Knabe taugt, taugt ſchwerlich viel als Mann.
96.
Ein Reicher in der Fremd' iſt uͤberall zu Haus,
Und fremd ein armer Mann in ſeinem eignen Haus.
97.
Im Blick des Bettlers iſt die Bitte vorgetragen;
Verſtehſt du nicht den Blick, was ſoll der Mund dir ſagen?
98.
Der milde Mann, wie Gott, zu ſpenden ſeine Gaben
Will keinen Grund, er will nur einen Anlaß haben.
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