Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
84.
Kein Reuter hat ein Schild vor des Geschickes Pfeilen;
Dem du enteilen willst, das wirst du nur ereilen.

85.
Wenn dir des Schicksals Hand will fallen in die Zügel,
Wird dein arab'scher Hengst ein Esel unterm Bügel.

86.
Das ist des Habichts Amt, und der Beruf der Eule,
Daß er am Tage krächz', und in der Nacht sie heule.

87.
In diesem Garten hatt' ich auch einmal mein Nest;
Ich bin beim Fasten nun, die andern sind beim Fest.

88.
Die Buhlin, wenn sie nun hat von den Buhlen Muße,
Und nichts mehr auf der Welt zu thun weiß, thut sie Buße.

84.
Kein Reuter hat ein Schild vor des Geſchickes Pfeilen;
Dem du enteilen willſt, das wirſt du nur ereilen.

85.
Wenn dir des Schickſals Hand will fallen in die Zuͤgel,
Wird dein arab'ſcher Hengſt ein Eſel unterm Buͤgel.

86.
Das iſt des Habichts Amt, und der Beruf der Eule,
Daß er am Tage kraͤchz', und in der Nacht ſie heule.

87.
In dieſem Garten hatt' ich auch einmal mein Neſt;
Ich bin beim Faſten nun, die andern ſind beim Feſt.

88.
Die Buhlin, wenn ſie nun hat von den Buhlen Muße,
Und nichts mehr auf der Welt zu thun weiß, thut ſie Buße.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0093" n="83"/>
        <div n="2">
          <head>84.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Kein Reuter hat ein Schild vor des Ge&#x017F;chickes Pfeilen;</l><lb/>
              <l>Dem du enteilen will&#x017F;t, das wir&#x017F;t du nur ereilen.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>85.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Wenn dir des Schick&#x017F;als Hand will fallen in die Zu&#x0364;gel,</l><lb/>
              <l>Wird dein arab'&#x017F;cher Heng&#x017F;t ein E&#x017F;el unterm Bu&#x0364;gel.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>86.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Das i&#x017F;t des Habichts Amt, und der Beruf der Eule,</l><lb/>
              <l>Daß er am Tage kra&#x0364;chz', und in der Nacht &#x017F;ie heule.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>87.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>In die&#x017F;em Garten hatt' ich auch einmal mein Ne&#x017F;t;</l><lb/>
              <l>Ich bin beim Fa&#x017F;ten nun, die andern &#x017F;ind beim Fe&#x017F;t.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>88.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Die Buhlin, wenn &#x017F;ie nun hat von den Buhlen Muße,</l><lb/>
              <l>Und nichts mehr auf der Welt zu thun weiß, thut &#x017F;ie Buße.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0093] 84. Kein Reuter hat ein Schild vor des Geſchickes Pfeilen; Dem du enteilen willſt, das wirſt du nur ereilen. 85. Wenn dir des Schickſals Hand will fallen in die Zuͤgel, Wird dein arab'ſcher Hengſt ein Eſel unterm Buͤgel. 86. Das iſt des Habichts Amt, und der Beruf der Eule, Daß er am Tage kraͤchz', und in der Nacht ſie heule. 87. In dieſem Garten hatt' ich auch einmal mein Neſt; Ich bin beim Faſten nun, die andern ſind beim Feſt. 88. Die Buhlin, wenn ſie nun hat von den Buhlen Muße, Und nichts mehr auf der Welt zu thun weiß, thut ſie Buße.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/93
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/93>, abgerufen am 21.11.2024.