Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.79. Die Schlange, wann der Tod für sie geschrieben steht, Kommt auf den Weg heraus, wo Roß und Maulthier geht. 80. Des Schneiders Nadel, weiß sie nicht wo'naus vor Witz, Steckt sie sich umgekehrt in ihres Meisters Sitz. 81. Zwar fromme Stiftung mag dir frommen; doch ein Licht, Das du bedarfst im Haus, das stift' ins Bethaus nicht. 82. Du kannst die Lampe nur im Licht der Lampe sehn, Du kannst die heil'ge Schrift nur aus ihr selbst verstehn. 83. Ein leeres Haus, worin die Menschen nicht mehr wohnen, Wird in Besitz alsbald genommen von Dämonen. 79. Die Schlange, wann der Tod fuͤr ſie geſchrieben ſteht, Kommt auf den Weg heraus, wo Roß und Maulthier geht. 80. Des Schneiders Nadel, weiß ſie nicht wo'naus vor Witz, Steckt ſie ſich umgekehrt in ihres Meiſters Sitz. 81. Zwar fromme Stiftung mag dir frommen; doch ein Licht, Das du bedarfſt im Haus, das ſtift' ins Bethaus nicht. 82. Du kannſt die Lampe nur im Licht der Lampe ſehn, Du kannſt die heil'ge Schrift nur aus ihr ſelbſt verſtehn. 83. Ein leeres Haus, worin die Menſchen nicht mehr wohnen, Wird in Beſitz alsbald genommen von Daͤmonen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0092" n="82"/> <div n="2"> <head>79.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Schlange, wann der Tod fuͤr ſie geſchrieben ſteht,</l><lb/> <l>Kommt auf den Weg heraus, wo Roß und Maulthier geht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>80.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des Schneiders Nadel, weiß ſie nicht wo'naus vor Witz,</l><lb/> <l>Steckt ſie ſich umgekehrt in ihres Meiſters Sitz.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>81.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zwar fromme Stiftung mag dir frommen; doch ein Licht,</l><lb/> <l>Das du bedarfſt im Haus, das ſtift' ins Bethaus nicht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>82.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Du kannſt die Lampe nur im Licht der Lampe ſehn,</l><lb/> <l>Du kannſt die heil'ge Schrift nur aus ihr ſelbſt verſtehn.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>83.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein leeres Haus, worin die Menſchen nicht mehr wohnen,</l><lb/> <l>Wird in Beſitz alsbald genommen von Daͤmonen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [82/0092]
79.
Die Schlange, wann der Tod fuͤr ſie geſchrieben ſteht,
Kommt auf den Weg heraus, wo Roß und Maulthier geht.
80.
Des Schneiders Nadel, weiß ſie nicht wo'naus vor Witz,
Steckt ſie ſich umgekehrt in ihres Meiſters Sitz.
81.
Zwar fromme Stiftung mag dir frommen; doch ein Licht,
Das du bedarfſt im Haus, das ſtift' ins Bethaus nicht.
82.
Du kannſt die Lampe nur im Licht der Lampe ſehn,
Du kannſt die heil'ge Schrift nur aus ihr ſelbſt verſtehn.
83.
Ein leeres Haus, worin die Menſchen nicht mehr wohnen,
Wird in Beſitz alsbald genommen von Daͤmonen.
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