Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.69. Von einer Milchkuh nimmt man einen Stoß nicht übel, Wenn nur darüber aus der Hand nicht fällt der Kübel. 70. Von hundert Schlägen, die der Goldschmidt thut, trifft keiner Ein Hunderttheil so stark, als von dem Grobschmied einer. 71. Geh nur zum Brunnen hin, daß er den Durst dir nehme! Ein Wunder wär' es, wenn zu dir der Brunnen käme. 72. Kind! Mutter-Zärtlichkeit ist eigenes Gewächse; Wer zärtlicher als sie dir thut, ist eine Hexe. 73. Des dunkeln Hauses Lamp' ein wohlgerathner Sohn, Der Vater altersblind wird sehend neu davon. 69. Von einer Milchkuh nimmt man einen Stoß nicht uͤbel, Wenn nur daruͤber aus der Hand nicht faͤllt der Kuͤbel. 70. Von hundert Schlaͤgen, die der Goldſchmidt thut, trifft keiner Ein Hunderttheil ſo ſtark, als von dem Grobſchmied einer. 71. Geh nur zum Brunnen hin, daß er den Durſt dir nehme! Ein Wunder waͤr' es, wenn zu dir der Brunnen kaͤme. 72. Kind! Mutter-Zaͤrtlichkeit iſt eigenes Gewaͤchſe; Wer zaͤrtlicher als ſie dir thut, iſt eine Hexe. 73. Des dunkeln Hauſes Lamp' ein wohlgerathner Sohn, Der Vater altersblind wird ſehend neu davon. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="59"/> <div n="2"> <head>69.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Von einer Milchkuh nimmt man einen Stoß nicht uͤbel,</l><lb/> <l>Wenn nur daruͤber aus der Hand nicht faͤllt der Kuͤbel.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>70.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Von hundert Schlaͤgen, die der Goldſchmidt thut, trifft keiner</l><lb/> <l>Ein Hunderttheil ſo ſtark, als von dem Grobſchmied einer.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>71.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Geh nur zum Brunnen hin, daß er den Durſt dir nehme!</l><lb/> <l>Ein Wunder waͤr' es, wenn zu dir der Brunnen kaͤme.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>72.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Kind! Mutter-Zaͤrtlichkeit iſt eigenes Gewaͤchſe;</l><lb/> <l>Wer zaͤrtlicher als ſie dir thut, iſt eine Hexe.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>73.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des dunkeln Hauſes Lamp' ein wohlgerathner Sohn,</l><lb/> <l>Der Vater altersblind wird ſehend neu davon.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0069]
69.
Von einer Milchkuh nimmt man einen Stoß nicht uͤbel,
Wenn nur daruͤber aus der Hand nicht faͤllt der Kuͤbel.
70.
Von hundert Schlaͤgen, die der Goldſchmidt thut, trifft keiner
Ein Hunderttheil ſo ſtark, als von dem Grobſchmied einer.
71.
Geh nur zum Brunnen hin, daß er den Durſt dir nehme!
Ein Wunder waͤr' es, wenn zu dir der Brunnen kaͤme.
72.
Kind! Mutter-Zaͤrtlichkeit iſt eigenes Gewaͤchſe;
Wer zaͤrtlicher als ſie dir thut, iſt eine Hexe.
73.
Des dunkeln Hauſes Lamp' ein wohlgerathner Sohn,
Der Vater altersblind wird ſehend neu davon.
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