Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.54. Wenn du zum Spiel ablegst dein Horn, der Kälber halb, Ein Stumpfhorn wirst du wohl, o Stier, doch nie ein Kalb. 55. Für einen Mückenstich weißt du kein Mittel noch, Und steckest deine Hand schon in ein Wespenloch! 56. Ein grauer Bart am Hals, und noch die Kinderflecken! Nichts lächerlicher als die Thorheit alter Gecken. 57. Das ist gewis! die Magd, wo sie wird Frau im Haus, Die schicket ihre Mägd' im ärgsten Regen aus. 58. Verbrannt ist dir dein Haus. "Verbrannt ist nur das Holz." Was hast du Stolzer draus gerettet? "Meinen Stolz." 54. Wenn du zum Spiel ablegſt dein Horn, der Kaͤlber halb, Ein Stumpfhorn wirſt du wohl, o Stier, doch nie ein Kalb. 55. Fuͤr einen Muͤckenſtich weißt du kein Mittel noch, Und ſteckeſt deine Hand ſchon in ein Weſpenloch! 56. Ein grauer Bart am Hals, und noch die Kinderflecken! Nichts laͤcherlicher als die Thorheit alter Gecken. 57. Das iſt gewis! die Magd, wo ſie wird Frau im Haus, Die ſchicket ihre Maͤgd' im aͤrgſten Regen aus. 58. Verbrannt iſt dir dein Haus. „Verbrannt iſt nur das Holz.“ Was haſt du Stolzer draus gerettet? „Meinen Stolz.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="56"/> <div n="2"> <head>54.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wenn du zum Spiel ablegſt dein Horn, der Kaͤlber halb,</l><lb/> <l>Ein Stumpfhorn wirſt du wohl, o Stier, doch nie ein Kalb.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>55.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Fuͤr einen Muͤckenſtich weißt du kein Mittel noch,</l><lb/> <l>Und ſteckeſt deine Hand ſchon in ein Weſpenloch!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>56.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein grauer Bart am Hals, und noch die Kinderflecken!</l><lb/> <l>Nichts laͤcherlicher als die Thorheit alter Gecken.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>57.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das iſt gewis! die Magd, wo ſie wird Frau im Haus,</l><lb/> <l>Die ſchicket ihre Maͤgd' im aͤrgſten Regen aus.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>58.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Verbrannt iſt dir dein Haus. „Verbrannt iſt nur das Holz.“</l><lb/> <l>Was haſt du Stolzer draus gerettet? „Meinen Stolz.“</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [56/0066]
54.
Wenn du zum Spiel ablegſt dein Horn, der Kaͤlber halb,
Ein Stumpfhorn wirſt du wohl, o Stier, doch nie ein Kalb.
55.
Fuͤr einen Muͤckenſtich weißt du kein Mittel noch,
Und ſteckeſt deine Hand ſchon in ein Weſpenloch!
56.
Ein grauer Bart am Hals, und noch die Kinderflecken!
Nichts laͤcherlicher als die Thorheit alter Gecken.
57.
Das iſt gewis! die Magd, wo ſie wird Frau im Haus,
Die ſchicket ihre Maͤgd' im aͤrgſten Regen aus.
58.
Verbrannt iſt dir dein Haus. „Verbrannt iſt nur das Holz.“
Was haſt du Stolzer draus gerettet? „Meinen Stolz.“
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