Wer seinem Freunde nicht ins Auge sehen kann, Kanns auch dem Feinde nicht, und ist ein schlechter Mann.
85.
Wenn Gutes dir entweicht, so such' es zu erreichen; Wenn Böses dich erreicht, so such' ihm zu entweichen.
86.
Wenn dich Glückwechsel trifft, denk', um dich nicht zu grämen: Abnehmen muß der Mond, um wieder zuzunehmen.
87.
Gib, was du geben willst, eh man darum dich bat; Es ist nur halb geschenkt, was man erbeten hat.
88.
Nie Unrecht hab' am Freund, doch eine deiner Gaben Sei diese, Unrecht gern, wo Recht du hast, zu haben.
84.
Wer ſeinem Freunde nicht ins Auge ſehen kann, Kanns auch dem Feinde nicht, und iſt ein ſchlechter Mann.
85.
Wenn Gutes dir entweicht, ſo ſuch' es zu erreichen; Wenn Boͤſes dich erreicht, ſo ſuch' ihm zu entweichen.
86.
Wenn dich Gluͤckwechſel trifft, denk', um dich nicht zu graͤmen: Abnehmen muß der Mond, um wieder zuzunehmen.
87.
Gib, was du geben willſt, eh man darum dich bat; Es iſt nur halb geſchenkt, was man erbeten hat.
88.
Nie Unrecht hab' am Freund, doch eine deiner Gaben Sei dieſe, Unrecht gern, wo Recht du haſt, zu haben.
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84.
Wer ſeinem Freunde nicht ins Auge ſehen kann,
Kanns auch dem Feinde nicht, und iſt ein ſchlechter Mann.
85.
Wenn Gutes dir entweicht, ſo ſuch' es zu erreichen;
Wenn Boͤſes dich erreicht, ſo ſuch' ihm zu entweichen.
86.
Wenn dich Gluͤckwechſel trifft, denk', um dich nicht zu graͤmen:
Abnehmen muß der Mond, um wieder zuzunehmen.
87.
Gib, was du geben willſt, eh man darum dich bat;
Es iſt nur halb geſchenkt, was man erbeten hat.
88.
Nie Unrecht hab' am Freund, doch eine deiner Gaben
Sei dieſe, Unrecht gern, wo Recht du haſt, zu haben.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/51>, abgerufen am 22.02.2025.
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