Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.49. Die Menschen sind zu klug, um irgendwen zu loben, Eh von was Gutem sie an ihm gesehn die Proben. 50. Von dem ich keinen Schutz verlang' und keinen Lohn, Wenn ich ihn ehre, fühl' er sich geehrt davon! 51. Ist kein Arbeiter doch um seinen Lohn betrogen; Der Lehrer lernt und der Erzieher wird erzogen. 52. Du schiltst dich selbst, wenn du dein Kind schiltst ungezogen; Denn zogest du's zuvor, so wär' es nun gezogen. 53. Die Schüler könntest du, und sie den Lehrer missen, Wenn du die lehren sollst, die alles besser wissen. 49. Die Menſchen ſind zu klug, um irgendwen zu loben, Eh von was Gutem ſie an ihm geſehn die Proben. 50. Von dem ich keinen Schutz verlang' und keinen Lohn, Wenn ich ihn ehre, fuͤhl' er ſich geehrt davon! 51. Iſt kein Arbeiter doch um ſeinen Lohn betrogen; Der Lehrer lernt und der Erzieher wird erzogen. 52. Du ſchiltſt dich ſelbſt, wenn du dein Kind ſchiltſt ungezogen; Denn zogeſt du's zuvor, ſo waͤr' es nun gezogen. 53. Die Schuͤler koͤnnteſt du, und ſie den Lehrer miſſen, Wenn du die lehren ſollſt, die alles beſſer wiſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="34"/> <div n="2"> <head>49.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Menſchen ſind zu klug, um irgendwen zu loben,</l><lb/> <l>Eh von was Gutem ſie an ihm geſehn die Proben.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>50.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Von dem ich keinen Schutz verlang' und keinen Lohn,</l><lb/> <l>Wenn ich ihn ehre, fuͤhl' er ſich geehrt davon!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>51.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Iſt kein Arbeiter doch um ſeinen Lohn betrogen;</l><lb/> <l>Der Lehrer lernt und der Erzieher wird erzogen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>52.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Du ſchiltſt dich ſelbſt, wenn du dein Kind ſchiltſt ungezogen;</l><lb/> <l>Denn zogeſt du's zuvor, ſo waͤr' es nun gezogen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>53.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Schuͤler koͤnnteſt du, und ſie den Lehrer miſſen,</l><lb/> <l>Wenn du die lehren ſollſt, die alles beſſer wiſſen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [34/0044]
49.
Die Menſchen ſind zu klug, um irgendwen zu loben,
Eh von was Gutem ſie an ihm geſehn die Proben.
50.
Von dem ich keinen Schutz verlang' und keinen Lohn,
Wenn ich ihn ehre, fuͤhl' er ſich geehrt davon!
51.
Iſt kein Arbeiter doch um ſeinen Lohn betrogen;
Der Lehrer lernt und der Erzieher wird erzogen.
52.
Du ſchiltſt dich ſelbſt, wenn du dein Kind ſchiltſt ungezogen;
Denn zogeſt du's zuvor, ſo waͤr' es nun gezogen.
53.
Die Schuͤler koͤnnteſt du, und ſie den Lehrer miſſen,
Wenn du die lehren ſollſt, die alles beſſer wiſſen.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/44>, abgerufen am 22.02.2025. |