Wer Gutes thut soviel er kann, und keinen Lohn Dafür erwartet, hat den allerschönsten schon.
35.
Wer immer reicher nur will werden, ist nie reich; Wer besser werden will, ist und wird es zugleich.
36.
Des Weisen stille Thrän' ist mehr wol als des Thoren Lautes Gelächter werth, doch beides ist verloren.
37.
Der Mensch, der sinkt zum Thier, wird unters Thier versinken; Es schwimmt in der Natur, er wird darin ertrinken.
38.
Betrübt dichs wol, wie sich an Thorheit Thoren laben? Nein, freue dich, daß sie auch ihre Freude haben.
34.
Wer Gutes thut ſoviel er kann, und keinen Lohn Dafuͤr erwartet, hat den allerſchoͤnſten ſchon.
35.
Wer immer reicher nur will werden, iſt nie reich; Wer beſſer werden will, iſt und wird es zugleich.
36.
Des Weiſen ſtille Thraͤn' iſt mehr wol als des Thoren Lautes Gelaͤchter werth, doch beides iſt verloren.
37.
Der Menſch, der ſinkt zum Thier, wird unters Thier verſinken; Es ſchwimmt in der Natur, er wird darin ertrinken.
38.
Betruͤbt dichs wol, wie ſich an Thorheit Thoren laben? Nein, freue dich, daß ſie auch ihre Freude haben.
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34.
Wer Gutes thut ſoviel er kann, und keinen Lohn
Dafuͤr erwartet, hat den allerſchoͤnſten ſchon.
35.
Wer immer reicher nur will werden, iſt nie reich;
Wer beſſer werden will, iſt und wird es zugleich.
36.
Des Weiſen ſtille Thraͤn' iſt mehr wol als des Thoren
Lautes Gelaͤchter werth, doch beides iſt verloren.
37.
Der Menſch, der ſinkt zum Thier, wird unters Thier verſinken;
Es ſchwimmt in der Natur, er wird darin ertrinken.
38.
Betruͤbt dichs wol, wie ſich an Thorheit Thoren laben?
Nein, freue dich, daß ſie auch ihre Freude haben.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/41>, abgerufen am 22.02.2025.
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