Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.117. Ich habe kaum, und nun muß ich mich drum verklagen, Die Rosen angesehn in diesen Sommertagen. Was mir im Sinne lag, daß dieses mir geschah? Schön mußt' es seyn, weil ich davor nicht Rosen sah. Nun sind die Rosen mit den Sommertagen hin, Und nicht geblieben ist auch was mir lag im Sinn. 118. Versteh mich, liebes Kind! sowenig als mir nun Mich jung zu machen ziemt, ziemt dir schon alt zu thun. Doch reine Freude laß uns aneinander haben, Du lieb' an mir den Greis, ich lieb' an dir den Knaben. Erbauen magst du dich an meinem Weisheitspruch,
Doch mich erquicken soll dein frischer Lenzgeruch. 117. Ich habe kaum, und nun muß ich mich drum verklagen, Die Roſen angeſehn in dieſen Sommertagen. Was mir im Sinne lag, daß dieſes mir geſchah? Schoͤn mußt' es ſeyn, weil ich davor nicht Roſen ſah. Nun ſind die Roſen mit den Sommertagen hin, Und nicht geblieben iſt auch was mir lag im Sinn. 118. Verſteh mich, liebes Kind! ſowenig als mir nun Mich jung zu machen ziemt, ziemt dir ſchon alt zu thun. Doch reine Freude laß uns aneinander haben, Du lieb' an mir den Greis, ich lieb' an dir den Knaben. Erbauen magſt du dich an meinem Weisheitſpruch,
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117.
Ich habe kaum, und nun muß ich mich drum verklagen,
Die Roſen angeſehn in dieſen Sommertagen.
Was mir im Sinne lag, daß dieſes mir geſchah?
Schoͤn mußt' es ſeyn, weil ich davor nicht Roſen ſah.
Nun ſind die Roſen mit den Sommertagen hin,
Und nicht geblieben iſt auch was mir lag im Sinn.
118.
Verſteh mich, liebes Kind! ſowenig als mir nun
Mich jung zu machen ziemt, ziemt dir ſchon alt zu thun.
Doch reine Freude laß uns aneinander haben,
Du lieb' an mir den Greis, ich lieb' an dir den Knaben.
Erbauen magſt du dich an meinem Weisheitſpruch,
Doch mich erquicken ſoll dein friſcher Lenzgeruch.
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