Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
80.
Ein zierliches Besteck, das drei Glimmstengel faßt,
Der Tasche vor der Brust ist es wie angepaßt.
Wie wunderbar es doch sich treffen muß! Drei Engel,
Drei Mädchen haben es gestickt für drei Glimmstengel.
Das Dritt' ist, daß ich drei auch grade täglich brauche,
Und jeder Stickerin zu Ehren einen rauche.
Ein Weihrauch zwar, der nicht für Frauen recht sich schickt,
Doch haben sie mirs ja zu Anderm nicht gestickt.

81.
Zu hören wünschest du von drei berühmten Frauen
Mein Urtheil, lieber Freund! hier ist es im Vertrauen.
Bettine macht mir angst, und Rahel macht mir bange;
Charlotte war ein Weib, was ich vom Weib verlange.


14*
80.
Ein zierliches Beſteck, das drei Glimmſtengel faßt,
Der Taſche vor der Bruſt iſt es wie angepaßt.
Wie wunderbar es doch ſich treffen muß! Drei Engel,
Drei Maͤdchen haben es geſtickt fuͤr drei Glimmſtengel.
Das Dritt' iſt, daß ich drei auch grade taͤglich brauche,
Und jeder Stickerin zu Ehren einen rauche.
Ein Weihrauch zwar, der nicht fuͤr Frauen recht ſich ſchickt,
Doch haben ſie mirs ja zu Anderm nicht geſtickt.

81.
Zu hoͤren wuͤnſcheſt du von drei beruͤhmten Frauen
Mein Urtheil, lieber Freund! hier iſt es im Vertrauen.
Bettine macht mir angſt, und Rahel macht mir bange;
Charlotte war ein Weib, was ich vom Weib verlange.


14*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0325" n="315"/>
        <div n="2">
          <head>80.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Ein zierliches Be&#x017F;teck, das drei Glimm&#x017F;tengel faßt,</l><lb/>
              <l>Der Ta&#x017F;che vor der Bru&#x017F;t i&#x017F;t es wie angepaßt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Wie wunderbar es doch &#x017F;ich treffen muß! Drei Engel,</l><lb/>
              <l>Drei Ma&#x0364;dchen haben es ge&#x017F;tickt fu&#x0364;r drei Glimm&#x017F;tengel.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Das Dritt' i&#x017F;t, daß ich drei auch grade ta&#x0364;glich brauche,</l><lb/>
              <l>Und jeder Stickerin zu Ehren einen rauche.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Ein Weihrauch zwar, der nicht fu&#x0364;r Frauen recht &#x017F;ich &#x017F;chickt,</l><lb/>
              <l>Doch haben &#x017F;ie mirs ja zu Anderm nicht ge&#x017F;tickt.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>81.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Zu ho&#x0364;ren wu&#x0364;n&#x017F;che&#x017F;t du von drei beru&#x0364;hmten Frauen</l><lb/>
              <l>Mein Urtheil, lieber Freund! hier i&#x017F;t es im Vertrauen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Bettine macht mir ang&#x017F;t, und Rahel macht mir bange;</l><lb/>
              <l>Charlotte war ein Weib, was ich vom Weib verlange.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">14*</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0325] 80. Ein zierliches Beſteck, das drei Glimmſtengel faßt, Der Taſche vor der Bruſt iſt es wie angepaßt. Wie wunderbar es doch ſich treffen muß! Drei Engel, Drei Maͤdchen haben es geſtickt fuͤr drei Glimmſtengel. Das Dritt' iſt, daß ich drei auch grade taͤglich brauche, Und jeder Stickerin zu Ehren einen rauche. Ein Weihrauch zwar, der nicht fuͤr Frauen recht ſich ſchickt, Doch haben ſie mirs ja zu Anderm nicht geſtickt. 81. Zu hoͤren wuͤnſcheſt du von drei beruͤhmten Frauen Mein Urtheil, lieber Freund! hier iſt es im Vertrauen. Bettine macht mir angſt, und Rahel macht mir bange; Charlotte war ein Weib, was ich vom Weib verlange. 14*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/325
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/325>, abgerufen am 21.11.2024.