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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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79.
Einst meine Leserinn bist du als Braut gewesen;
Wie solltest du nicht gern dein schönes Brautlied lesen?
Dem Dichter zum Verlust, dem Manne zum Gewinn,
Bist du nun meine Frau, nicht meine Leserinn.
Und ich verdenke dir es nicht; den ganzen Mann
Besitzest du, was gehn dich seine Bruchstück' an?
Die Knaben nehm' ich aus, die Gott uns hat verliehn;
Die hilf zu Männern auch, zu ganzen, mir erziehn.

79.
Einſt meine Leſerinn biſt du als Braut geweſen;
Wie ſollteſt du nicht gern dein ſchoͤnes Brautlied leſen?
Dem Dichter zum Verluſt, dem Manne zum Gewinn,
Biſt du nun meine Frau, nicht meine Leſerinn.
Und ich verdenke dir es nicht; den ganzen Mann
Beſitzeſt du, was gehn dich ſeine Bruchſtuͤck' an?
Die Knaben nehm' ich aus, die Gott uns hat verliehn;
Die hilf zu Maͤnnern auch, zu ganzen, mir erziehn.

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[314/0324] 79. Einſt meine Leſerinn biſt du als Braut geweſen; Wie ſollteſt du nicht gern dein ſchoͤnes Brautlied leſen? Dem Dichter zum Verluſt, dem Manne zum Gewinn, Biſt du nun meine Frau, nicht meine Leſerinn. Und ich verdenke dir es nicht; den ganzen Mann Beſitzeſt du, was gehn dich ſeine Bruchſtuͤck' an? Die Knaben nehm' ich aus, die Gott uns hat verliehn; Die hilf zu Maͤnnern auch, zu ganzen, mir erziehn.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/324>, abgerufen am 21.11.2024.