Etwas erwart' ich, was? der Nam' ist ungenannt; Woher? ist unbewußt, wozu? mir unbekannt.
Etwas erwart' ich, das, woher es möge kommen, Nur die Erwartung still', in der ich bin beklommen.
18.
Mein Sohn, es haben dich die Meister abgewiesen, Die als die ersten sind in ihrer Kunst gepriesen.
Ich mahne dich, daß du dir das zu Herzen nehmest: Du bist beschämt, wenn du sie selber nicht beschämest.
Beut' auf, was in dir ist, entfalte deine Gaben, Daß sie zur Schande sehn, wen sie verworfen haben.
17.
Etwas erwart' ich, was? der Nam' iſt ungenannt; Woher? iſt unbewußt, wozu? mir unbekannt.
Etwas erwart' ich, das, woher es moͤge kommen, Nur die Erwartung ſtill', in der ich bin beklommen.
18.
Mein Sohn, es haben dich die Meiſter abgewieſen, Die als die erſten ſind in ihrer Kunſt geprieſen.
Ich mahne dich, daß du dir das zu Herzen nehmeſt: Du biſt beſchaͤmt, wenn du ſie ſelber nicht beſchaͤmeſt.
Beut' auf, was in dir iſt, entfalte deine Gaben, Daß ſie zur Schande ſehn, wen ſie verworfen haben.
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17.
Etwas erwart' ich, was? der Nam' iſt ungenannt;
Woher? iſt unbewußt, wozu? mir unbekannt.
Etwas erwart' ich, das, woher es moͤge kommen,
Nur die Erwartung ſtill', in der ich bin beklommen.
18.
Mein Sohn, es haben dich die Meiſter abgewieſen,
Die als die erſten ſind in ihrer Kunſt geprieſen.
Ich mahne dich, daß du dir das zu Herzen nehmeſt:
Du biſt beſchaͤmt, wenn du ſie ſelber nicht beſchaͤmeſt.
Beut' auf, was in dir iſt, entfalte deine Gaben,
Daß ſie zur Schande ſehn, wen ſie verworfen haben.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/289>, abgerufen am 22.02.2025.
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