Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
3.
Man schreibt mir, und vermeint, was wicht'ges man mir sagt:
"Beim Eintritt hat sogleich der Fürst nach dir gefragt!"
Ich sehe nicht daraus, wie wichtig selbst der Welt
Ich bin, wie wichtig nur ein Fürstenwort sie hält.

4.
Den Tadler ehr' ich, der die Richtigkeit des Zieles
Mir zugibt, fehle gleich noch zur Erreichung vieles.
Und wenn der Tadler gar mir kann die Wege weisen,
Wie's zu erreichen sei, dann will ich erst ihn preisen.

5.
Nach den Umständen sich zu richten, nach der Zeit,
Ist zweierlei; hier steht, Kind, der Beweis nicht weit.
3.
Man ſchreibt mir, und vermeint, was wicht'ges man mir ſagt:
„Beim Eintritt hat ſogleich der Fuͤrſt nach dir gefragt!“
Ich ſehe nicht daraus, wie wichtig ſelbſt der Welt
Ich bin, wie wichtig nur ein Fuͤrſtenwort ſie haͤlt.

4.
Den Tadler ehr' ich, der die Richtigkeit des Zieles
Mir zugibt, fehle gleich noch zur Erreichung vieles.
Und wenn der Tadler gar mir kann die Wege weiſen,
Wie's zu erreichen ſei, dann will ich erſt ihn preiſen.

5.
Nach den Umſtaͤnden ſich zu richten, nach der Zeit,
Iſt zweierlei; hier ſteht, Kind, der Beweis nicht weit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0280" n="270"/>
        <div n="2">
          <head>3.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Man &#x017F;chreibt mir, und vermeint, was wicht'ges man mir &#x017F;agt:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Beim Eintritt hat &#x017F;ogleich der Fu&#x0364;r&#x017F;t nach dir gefragt!&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Ich &#x017F;ehe nicht daraus, wie wichtig &#x017F;elb&#x017F;t der Welt</l><lb/>
              <l>Ich bin, wie wichtig nur ein Fu&#x0364;r&#x017F;tenwort &#x017F;ie ha&#x0364;lt.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>4.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Den Tadler ehr' ich, der die Richtigkeit des Zieles</l><lb/>
              <l>Mir zugibt, fehle gleich noch zur Erreichung vieles.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Und wenn der Tadler gar mir kann die Wege wei&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Wie's zu erreichen &#x017F;ei, dann will ich er&#x017F;t ihn prei&#x017F;en.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>5.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Nach den Um&#x017F;ta&#x0364;nden &#x017F;ich zu richten, nach der Zeit,</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t zweierlei; hier &#x017F;teht, Kind, der Beweis nicht weit.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[270/0280] 3. Man ſchreibt mir, und vermeint, was wicht'ges man mir ſagt: „Beim Eintritt hat ſogleich der Fuͤrſt nach dir gefragt!“ Ich ſehe nicht daraus, wie wichtig ſelbſt der Welt Ich bin, wie wichtig nur ein Fuͤrſtenwort ſie haͤlt. 4. Den Tadler ehr' ich, der die Richtigkeit des Zieles Mir zugibt, fehle gleich noch zur Erreichung vieles. Und wenn der Tadler gar mir kann die Wege weiſen, Wie's zu erreichen ſei, dann will ich erſt ihn preiſen. 5. Nach den Umſtaͤnden ſich zu richten, nach der Zeit, Iſt zweierlei; hier ſteht, Kind, der Beweis nicht weit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/280
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/280>, abgerufen am 21.11.2024.