Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.69. Zu kommen zwingst du dich? Komm, oder nicht! du bist Willkommen, wenn du kommst, ausbleibend, unvermißt. 70. Zu denken ist wol schön, noch schöner ist zu dichten, Am schönsten beides mit einander zu verrichten. 71. Ob du von mir dis hast, ob ich von dir, wer weiß? Wer besser, nicht wer eh'r es machte, trägt den Preis. 72. Ein böses Buch ist, das durchaus dir nicht gefällt, Und gleichwol etwas hat, womit es fest dich hält. 73. Du hast es oft erprobt; laß dieses Volk nicht ein! Belehrt nicht, nur belobt, bewundert will es seyn. 69. Zu kommen zwingſt du dich? Komm, oder nicht! du biſt Willkommen, wenn du kommſt, ausbleibend, unvermißt. 70. Zu denken iſt wol ſchoͤn, noch ſchoͤner iſt zu dichten, Am ſchoͤnſten beides mit einander zu verrichten. 71. Ob du von mir dis haſt, ob ich von dir, wer weiß? Wer beſſer, nicht wer eh'r es machte, traͤgt den Preis. 72. Ein boͤſes Buch iſt, das durchaus dir nicht gefaͤllt, Und gleichwol etwas hat, womit es feſt dich haͤlt. 73. Du haſt es oft erprobt; laß dieſes Volk nicht ein! Belehrt nicht, nur belobt, bewundert will es ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0027" n="17"/> <div n="2"> <head>69.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zu kommen zwingſt du dich? Komm, oder nicht! du biſt</l><lb/> <l>Willkommen, wenn du kommſt, ausbleibend, unvermißt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>70.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Zu denken iſt wol ſchoͤn, noch ſchoͤner iſt zu dichten,</l><lb/> <l>Am ſchoͤnſten beides mit einander zu verrichten.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>71.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ob du von mir dis haſt, ob ich von dir, wer weiß?</l><lb/> <l>Wer beſſer, nicht wer eh'r es machte, traͤgt den Preis.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>72.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein boͤſes Buch iſt, das durchaus dir nicht gefaͤllt,</l><lb/> <l>Und gleichwol etwas hat, womit es feſt dich haͤlt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>73.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Du haſt es oft erprobt; laß dieſes Volk nicht ein!</l><lb/> <l>Belehrt nicht, nur belobt, bewundert will es ſeyn.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [17/0027]
69.
Zu kommen zwingſt du dich? Komm, oder nicht! du biſt
Willkommen, wenn du kommſt, ausbleibend, unvermißt.
70.
Zu denken iſt wol ſchoͤn, noch ſchoͤner iſt zu dichten,
Am ſchoͤnſten beides mit einander zu verrichten.
71.
Ob du von mir dis haſt, ob ich von dir, wer weiß?
Wer beſſer, nicht wer eh'r es machte, traͤgt den Preis.
72.
Ein boͤſes Buch iſt, das durchaus dir nicht gefaͤllt,
Und gleichwol etwas hat, womit es feſt dich haͤlt.
73.
Du haſt es oft erprobt; laß dieſes Volk nicht ein!
Belehrt nicht, nur belobt, bewundert will es ſeyn.
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