Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.18. Noch lange nicht genug geschrieben und gedichtet, Noch lange nicht genug gesichtet und gelichtet. Gebt nur die Ewigkeit von euerm Schreiben auf, Sonst schreckt die Fantasie maßloser Bücherhauf. Denkt, daß ihr schreibt nur statt zu denken und zu sprechen, Und so ist ohne Maß zu schreiben kein Verbrechen. Denn alles was ihr denkt und sprecht, verweht der Wind, Und immer muß sich neu aussprechen Mann und Kind. Rückert, Lehrgedicht VI. 11
18. Noch lange nicht genug geſchrieben und gedichtet, Noch lange nicht genug geſichtet und gelichtet. Gebt nur die Ewigkeit von euerm Schreiben auf, Sonſt ſchreckt die Fantaſie maßloſer Buͤcherhauf. Denkt, daß ihr ſchreibt nur ſtatt zu denken und zu ſprechen, Und ſo iſt ohne Maß zu ſchreiben kein Verbrechen. Denn alles was ihr denkt und ſprecht, verweht der Wind, Und immer muß ſich neu ausſprechen Mann und Kind. Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0251" n="241"/> <div n="2"> <head>18.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Noch lange nicht genug geſchrieben und gedichtet,</l><lb/> <l>Noch lange nicht genug geſichtet und gelichtet.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Gebt nur die Ewigkeit von euerm Schreiben auf,</l><lb/> <l>Sonſt ſchreckt die Fantaſie maßloſer Buͤcherhauf.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Denkt, daß ihr ſchreibt nur ſtatt zu denken und zu ſprechen,</l><lb/> <l>Und ſo iſt ohne Maß zu ſchreiben kein Verbrechen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Denn alles was ihr denkt und ſprecht, verweht der Wind,</l><lb/> <l>Und immer muß ſich neu ausſprechen Mann und Kind.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Ruͤckert</hi>, Lehrgedicht VI. 11</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [241/0251]
18.
Noch lange nicht genug geſchrieben und gedichtet,
Noch lange nicht genug geſichtet und gelichtet.
Gebt nur die Ewigkeit von euerm Schreiben auf,
Sonſt ſchreckt die Fantaſie maßloſer Buͤcherhauf.
Denkt, daß ihr ſchreibt nur ſtatt zu denken und zu ſprechen,
Und ſo iſt ohne Maß zu ſchreiben kein Verbrechen.
Denn alles was ihr denkt und ſprecht, verweht der Wind,
Und immer muß ſich neu ausſprechen Mann und Kind.
Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 11
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |