Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.44. Das Wahre mische mit dem Falschen, wer den Schwachen Verdächtig Wahres will und Falsches glaubhaft machen. 45. Laß keinen, was er nicht kann halten, dir versprechen! Was nützt es dir, wenn du ihn zwingst den Eid zu brechen? 46. Was hilft die Kundschaft, die du ein von andern ziehst? Das Ding sieht anders aus, sobald du's selbst besiehst. 47. Gar vieles lernt man, um es wieder zu vergessen; Um an dem Ziel zu stehn, muß man die Bahn durchmessen. 48. Ein Irrthum weggeräumt gibt einen wahren Satz; So durch Irrthümer selbst wächst stets der Wahrheit Schatz. 44. Das Wahre miſche mit dem Falſchen, wer den Schwachen Verdaͤchtig Wahres will und Falſches glaubhaft machen. 45. Laß keinen, was er nicht kann halten, dir verſprechen! Was nuͤtzt es dir, wenn du ihn zwingſt den Eid zu brechen? 46. Was hilft die Kundſchaft, die du ein von andern ziehſt? Das Ding ſieht anders aus, ſobald du's ſelbſt beſiehſt. 47. Gar vieles lernt man, um es wieder zu vergeſſen; Um an dem Ziel zu ſtehn, muß man die Bahn durchmeſſen. 48. Ein Irrthum weggeraͤumt gibt einen wahren Satz; So durch Irrthuͤmer ſelbſt waͤchſt ſtets der Wahrheit Schatz. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0022" n="12"/> <div n="2"> <head>44.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Das Wahre miſche mit dem Falſchen, wer den Schwachen</l><lb/> <l>Verdaͤchtig Wahres will und Falſches glaubhaft machen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>45.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Laß keinen, was er nicht kann halten, dir verſprechen!</l><lb/> <l>Was nuͤtzt es dir, wenn du ihn zwingſt den Eid zu brechen?</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>46.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Was hilft die Kundſchaft, die du ein von andern ziehſt?</l><lb/> <l>Das Ding ſieht anders aus, ſobald du's ſelbſt beſiehſt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>47.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Gar vieles lernt man, um es wieder zu vergeſſen;</l><lb/> <l>Um an dem Ziel zu ſtehn, muß man die Bahn durchmeſſen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>48.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Irrthum weggeraͤumt gibt einen wahren Satz;</l><lb/> <l>So durch Irrthuͤmer ſelbſt waͤchſt ſtets der Wahrheit Schatz.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [12/0022]
44.
Das Wahre miſche mit dem Falſchen, wer den Schwachen
Verdaͤchtig Wahres will und Falſches glaubhaft machen.
45.
Laß keinen, was er nicht kann halten, dir verſprechen!
Was nuͤtzt es dir, wenn du ihn zwingſt den Eid zu brechen?
46.
Was hilft die Kundſchaft, die du ein von andern ziehſt?
Das Ding ſieht anders aus, ſobald du's ſelbſt beſiehſt.
47.
Gar vieles lernt man, um es wieder zu vergeſſen;
Um an dem Ziel zu ſtehn, muß man die Bahn durchmeſſen.
48.
Ein Irrthum weggeraͤumt gibt einen wahren Satz;
So durch Irrthuͤmer ſelbſt waͤchſt ſtets der Wahrheit Schatz.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/22>, abgerufen am 22.02.2025. |