Was Gott gebeut, das ist er alles selber schon: Liebe gebeut er dir, er ist die Lieb', o Sohn.
Die Wahrheit und die Treu, Barmherzigkeit und Milde Gebeut er dir, weil er dich schuf nach seinem Bilde.
Das Gute suchen sollst du und das Böse fliehn; Denn Gott ist gut: du suchst in allem Guten ihn.
42.
Ein Wandrer, wenn er geht gesellt mit einem andern, Wird gut thun, Schritt mit ihm zu halten unterm Wandern.
Vorwerts vergnüglicher geht es im gleichen Takt, Als wenn entgegen stets ein Schritt dem andern hackt.
So auch, wenn du ein Buch zum Lesen wirst entfalten, Such' immer dich mit ihm in gleichem Zug zu halten.
Denk' überein mit mir, solang du mich begleitest! Vom Lehrer lernst du nichts, wenn du mit ihm nur streitest.
41.
Was Gott gebeut, das iſt er alles ſelber ſchon: Liebe gebeut er dir, er iſt die Lieb', o Sohn.
Die Wahrheit und die Treu, Barmherzigkeit und Milde Gebeut er dir, weil er dich ſchuf nach ſeinem Bilde.
Das Gute ſuchen ſollſt du und das Boͤſe fliehn; Denn Gott iſt gut: du ſuchſt in allem Guten ihn.
42.
Ein Wandrer, wenn er geht geſellt mit einem andern, Wird gut thun, Schritt mit ihm zu halten unterm Wandern.
Vorwerts vergnuͤglicher geht es im gleichen Takt, Als wenn entgegen ſtets ein Schritt dem andern hackt.
So auch, wenn du ein Buch zum Leſen wirſt entfalten, Such' immer dich mit ihm in gleichem Zug zu halten.
Denk' uͤberein mit mir, ſolang du mich begleiteſt! Vom Lehrer lernſt du nichts, wenn du mit ihm nur ſtreiteſt.
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41.
Was Gott gebeut, das iſt er alles ſelber ſchon:
Liebe gebeut er dir, er iſt die Lieb', o Sohn.
Die Wahrheit und die Treu, Barmherzigkeit und Milde
Gebeut er dir, weil er dich ſchuf nach ſeinem Bilde.
Das Gute ſuchen ſollſt du und das Boͤſe fliehn;
Denn Gott iſt gut: du ſuchſt in allem Guten ihn.
42.
Ein Wandrer, wenn er geht geſellt mit einem andern,
Wird gut thun, Schritt mit ihm zu halten unterm Wandern.
Vorwerts vergnuͤglicher geht es im gleichen Takt,
Als wenn entgegen ſtets ein Schritt dem andern hackt.
So auch, wenn du ein Buch zum Leſen wirſt entfalten,
Such' immer dich mit ihm in gleichem Zug zu halten.
Denk' uͤberein mit mir, ſolang du mich begleiteſt!
Vom Lehrer lernſt du nichts, wenn du mit ihm nur ſtreiteſt.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/211>, abgerufen am 22.02.2025.
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