Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.39. Du mußt auf Freundes Lieb' alswie auf Gottes trauen, Sie fühlen innerlich, wo sie nicht ist zu schauen. 40. Am besten machst du gleich dein Ding im Anfang recht; Nachbesserung macht oft Halbgutes völlig schlecht. 41. Des Mannes Zunge, dem Verstand und Witz gebrechen, Kann zur Verrätherin nur dienen seiner Schwächen. 42. Was dir am Mann gefällt, der stillschweigt, wird im Nu, Wo er den Mund aufthut, abnehmen oder zu. 43. Ein Thor klagt andre an, und ein Halbweiser sich; Sei ganz weis' und du klagst nicht andre an, noch dich! 39. Du mußt auf Freundes Lieb' alswie auf Gottes trauen, Sie fuͤhlen innerlich, wo ſie nicht iſt zu ſchauen. 40. Am beſten machſt du gleich dein Ding im Anfang recht; Nachbeſſerung macht oft Halbgutes voͤllig ſchlecht. 41. Des Mannes Zunge, dem Verſtand und Witz gebrechen, Kann zur Verraͤtherin nur dienen ſeiner Schwaͤchen. 42. Was dir am Mann gefaͤllt, der ſtillſchweigt, wird im Nu, Wo er den Mund aufthut, abnehmen oder zu. 43. Ein Thor klagt andre an, und ein Halbweiſer ſich; Sei ganz weiſ' und du klagſt nicht andre an, noch dich! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="11"/> <div n="2"> <head>39.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Du mußt auf Freundes Lieb' alswie auf Gottes trauen,</l><lb/> <l>Sie fuͤhlen innerlich, wo ſie nicht iſt zu ſchauen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>40.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Am beſten machſt du gleich dein Ding im Anfang recht;</l><lb/> <l>Nachbeſſerung macht oft Halbgutes voͤllig ſchlecht.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>41.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des Mannes Zunge, dem Verſtand und Witz gebrechen,</l><lb/> <l>Kann zur Verraͤtherin nur dienen ſeiner Schwaͤchen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>42.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Was dir am Mann gefaͤllt, der ſtillſchweigt, wird im Nu,</l><lb/> <l>Wo er den Mund aufthut, abnehmen oder zu.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>43.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Thor klagt andre an, und ein Halbweiſer ſich;</l><lb/> <l>Sei ganz weiſ' und du klagſt nicht andre an, noch dich!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [11/0021]
39.
Du mußt auf Freundes Lieb' alswie auf Gottes trauen,
Sie fuͤhlen innerlich, wo ſie nicht iſt zu ſchauen.
40.
Am beſten machſt du gleich dein Ding im Anfang recht;
Nachbeſſerung macht oft Halbgutes voͤllig ſchlecht.
41.
Des Mannes Zunge, dem Verſtand und Witz gebrechen,
Kann zur Verraͤtherin nur dienen ſeiner Schwaͤchen.
42.
Was dir am Mann gefaͤllt, der ſtillſchweigt, wird im Nu,
Wo er den Mund aufthut, abnehmen oder zu.
43.
Ein Thor klagt andre an, und ein Halbweiſer ſich;
Sei ganz weiſ' und du klagſt nicht andre an, noch dich!
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