Warum ist Pfaffengeist so eng und dumpf und klein? Weil geistlich vorzugsweis' er will ausschließlich seyn.
Lebendig ist der Geist, wo er im Leib verharrt; Doch, wird er selbst ein Leib, ist er zum Tod erstarrt.
Des Sauerteiges kannst du nicht im Brot entbehren, Doch magst du nicht allein von Sauerteig dich nähren.
So ist am Kohlgericht auch wol das Salz ersprießlich, Doch ohne Kohl ein Salzgemüs' ist ungenießlich.
Wenn ihr das Salz der Welt und Sauerteig wollt seyn, So geht bescheiden als Bestandtheil in sie ein!
39.
Thu, was der gröste that in seinem grösten Kreise, In deinem kleinen nach, so ists zu Gottes Preise.
Ein menschlich Vorbild ist in allem dir, was that Gott, als in menschlicher Gestalt er selbst auftrat.
38.
Warum iſt Pfaffengeiſt ſo eng und dumpf und klein? Weil geiſtlich vorzugsweiſ' er will ausſchließlich ſeyn.
Lebendig iſt der Geiſt, wo er im Leib verharrt; Doch, wird er ſelbſt ein Leib, iſt er zum Tod erſtarrt.
Des Sauerteiges kannſt du nicht im Brot entbehren, Doch magſt du nicht allein von Sauerteig dich naͤhren.
So iſt am Kohlgericht auch wol das Salz erſprießlich, Doch ohne Kohl ein Salzgemuͤſ' iſt ungenießlich.
Wenn ihr das Salz der Welt und Sauerteig wollt ſeyn, So geht beſcheiden als Beſtandtheil in ſie ein!
39.
Thu, was der groͤſte that in ſeinem groͤſten Kreiſe, In deinem kleinen nach, ſo iſts zu Gottes Preiſe.
Ein menſchlich Vorbild iſt in allem dir, was that Gott, als in menſchlicher Geſtalt er ſelbſt auftrat.
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38.
Warum iſt Pfaffengeiſt ſo eng und dumpf und klein?
Weil geiſtlich vorzugsweiſ' er will ausſchließlich ſeyn.
Lebendig iſt der Geiſt, wo er im Leib verharrt;
Doch, wird er ſelbſt ein Leib, iſt er zum Tod erſtarrt.
Des Sauerteiges kannſt du nicht im Brot entbehren,
Doch magſt du nicht allein von Sauerteig dich naͤhren.
So iſt am Kohlgericht auch wol das Salz erſprießlich,
Doch ohne Kohl ein Salzgemuͤſ' iſt ungenießlich.
Wenn ihr das Salz der Welt und Sauerteig wollt ſeyn,
So geht beſcheiden als Beſtandtheil in ſie ein!
39.
Thu, was der groͤſte that in ſeinem groͤſten Kreiſe,
In deinem kleinen nach, ſo iſts zu Gottes Preiſe.
Ein menſchlich Vorbild iſt in allem dir, was that
Gott, als in menſchlicher Geſtalt er ſelbſt auftrat.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/209>, abgerufen am 04.07.2024.
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