Wenn du den Muth nicht hast, die Guten selbst zu tadeln, Ein Mittel sag' ich dir: du mußt die Schlechten adeln.
35.
Ich fühl' es leider nun, im Leben glaubt' ichs nie: Die Welt ist mir nichts mehr, als Stoff der Poesie.
36.
Wenn er beim alten hat Einsprecher und Abnehmer, Wählt kein neu Aushängschild der Gastwirt oder Krämer.
37.
Ob es stets anders nur, nie besser werd' auf Erden, Doch du, stets anders, mußt auch immer besser werden.
38.
Die Zeit läßt fallen eins, um andres zu entfalten; Doch dich umbildend, mußt du stets dich selbst behalten.
34.
Wenn du den Muth nicht haſt, die Guten ſelbſt zu tadeln, Ein Mittel ſag' ich dir: du mußt die Schlechten adeln.
35.
Ich fuͤhl' es leider nun, im Leben glaubt' ichs nie: Die Welt iſt mir nichts mehr, als Stoff der Poeſie.
36.
Wenn er beim alten hat Einſprecher und Abnehmer, Waͤhlt kein neu Aushaͤngſchild der Gaſtwirt oder Kraͤmer.
37.
Ob es ſtets anders nur, nie beſſer werd' auf Erden, Doch du, ſtets anders, mußt auch immer beſſer werden.
38.
Die Zeit laͤßt fallen eins, um andres zu entfalten; Doch dich umbildend, mußt du ſtets dich ſelbſt behalten.
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Wenn du den Muth nicht haſt, die Guten ſelbſt zu tadeln,
Ein Mittel ſag' ich dir: du mußt die Schlechten adeln.
35.
Ich fuͤhl' es leider nun, im Leben glaubt' ichs nie:
Die Welt iſt mir nichts mehr, als Stoff der Poeſie.
36.
Wenn er beim alten hat Einſprecher und Abnehmer,
Waͤhlt kein neu Aushaͤngſchild der Gaſtwirt oder Kraͤmer.
37.
Ob es ſtets anders nur, nie beſſer werd' auf Erden,
Doch du, ſtets anders, mußt auch immer beſſer werden.
38.
Die Zeit laͤßt fallen eins, um andres zu entfalten;
Doch dich umbildend, mußt du ſtets dich ſelbſt behalten.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/20>, abgerufen am 22.02.2025.
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