Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.Sie kommt auf gleicher Bahn nicht übers Jahr zurück; Denn weiter lief die Sonn' inzwischen auch ein Stück. Die Sonn' auch kehret nie im Schwung um ihre Sonne; Denn ihre Sonn' auch kreist indeß um höh're Wonne. Der Welten höchste Wonn' ist solche Liebestreue, Zum Ewigen der Trieb, der ewig alt und neue. 92. Die kleinen Vier, die, ungeahnet alten Weisen, Statt Eines, zwischen Mars und Jupiter nun kreisen; Wie sind sie anzusehn? Ein Doppelzwillingspaar, Statt einfacher Geburt, in der Geschwister Schaar. Selbst die Verschlungenheit von ihrer Bahn beweist, Daß scheinbar vier sie sind Ein Leib mit Einem Geist. Sie kommt auf gleicher Bahn nicht uͤbers Jahr zuruͤck; Denn weiter lief die Sonn' inzwiſchen auch ein Stuͤck. Die Sonn' auch kehret nie im Schwung um ihre Sonne; Denn ihre Sonn' auch kreiſt indeß um hoͤh're Wonne. Der Welten hoͤchſte Wonn' iſt ſolche Liebestreue, Zum Ewigen der Trieb, der ewig alt und neue. 92. Die kleinen Vier, die, ungeahnet alten Weiſen, Statt Eines, zwiſchen Mars und Jupiter nun kreiſen; Wie ſind ſie anzuſehn? Ein Doppelzwillingspaar, Statt einfacher Geburt, in der Geſchwiſter Schaar. Selbſt die Verſchlungenheit von ihrer Bahn beweiſt, Daß ſcheinbar vier ſie ſind Ein Leib mit Einem Geiſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0180" n="170"/> </l> <lg n="4"> <l>Sie kommt auf gleicher Bahn nicht uͤbers Jahr zuruͤck;</l><lb/> <l>Denn weiter lief die Sonn' inzwiſchen auch ein Stuͤck.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Die Sonn' auch kehret nie im Schwung um ihre Sonne;</l><lb/> <l>Denn ihre Sonn' auch kreiſt indeß um hoͤh're Wonne.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Der Welten hoͤchſte Wonn' iſt ſolche Liebestreue,</l><lb/> <l>Zum Ewigen der Trieb, der ewig alt und neue.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>92.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die kleinen Vier, die, ungeahnet alten Weiſen,</l><lb/> <l>Statt Eines, zwiſchen Mars und Jupiter nun kreiſen;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wie ſind ſie anzuſehn? Ein Doppelzwillingspaar,</l><lb/> <l>Statt einfacher Geburt, in der Geſchwiſter Schaar.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Selbſt die Verſchlungenheit von ihrer Bahn beweiſt,</l><lb/> <l>Daß ſcheinbar vier ſie ſind Ein Leib mit Einem Geiſt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [170/0180]
Sie kommt auf gleicher Bahn nicht uͤbers Jahr zuruͤck;
Denn weiter lief die Sonn' inzwiſchen auch ein Stuͤck.
Die Sonn' auch kehret nie im Schwung um ihre Sonne;
Denn ihre Sonn' auch kreiſt indeß um hoͤh're Wonne.
Der Welten hoͤchſte Wonn' iſt ſolche Liebestreue,
Zum Ewigen der Trieb, der ewig alt und neue.
92.
Die kleinen Vier, die, ungeahnet alten Weiſen,
Statt Eines, zwiſchen Mars und Jupiter nun kreiſen;
Wie ſind ſie anzuſehn? Ein Doppelzwillingspaar,
Statt einfacher Geburt, in der Geſchwiſter Schaar.
Selbſt die Verſchlungenheit von ihrer Bahn beweiſt,
Daß ſcheinbar vier ſie ſind Ein Leib mit Einem Geiſt.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/180>, abgerufen am 22.02.2025. |