Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
Doch denke dran mit Dank in jedem Augenblick,
Wo der Gewohnheit Druck berühret dein Genick.
Der Druck ist äußerlich, damit im Innern frei,
Vom Leben unberührt, des Geistes Leben sei.

83.
Was hätt' uns können Gott für Rechnungen ersparen
Ungleichen Uebergriffs von Sonn- und Mondenjahren;
Hätt' er geordnet so für uns des Himmels Lauf,
Daß ohne Brüche Jahr, Monat und Tag gieng auf.
Er wollt' es nicht, warum? Es steht in seinem Buch,
Daß er die Ganzheit ist, und unsre Welt ein Bruch.

Doch denke dran mit Dank in jedem Augenblick,
Wo der Gewohnheit Druck beruͤhret dein Genick.
Der Druck iſt aͤußerlich, damit im Innern frei,
Vom Leben unberuͤhrt, des Geiſtes Leben ſei.

83.
Was haͤtt' uns koͤnnen Gott fuͤr Rechnungen erſparen
Ungleichen Uebergriffs von Sonn- und Mondenjahren;
Haͤtt' er geordnet ſo fuͤr uns des Himmels Lauf,
Daß ohne Bruͤche Jahr, Monat und Tag gieng auf.
Er wollt' es nicht, warum? Es ſteht in ſeinem Buch,
Daß er die Ganzheit iſt, und unſre Welt ein Bruch.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0172" n="162"/>
            </l>
            <lg n="4">
              <l>Doch denke dran mit Dank in jedem Augenblick,</l><lb/>
              <l>Wo der Gewohnheit Druck beru&#x0364;hret dein Genick.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Der Druck i&#x017F;t a&#x0364;ußerlich, damit im Innern frei,</l><lb/>
              <l>Vom Leben unberu&#x0364;hrt, des Gei&#x017F;tes Leben &#x017F;ei.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>83.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Was ha&#x0364;tt' uns ko&#x0364;nnen Gott fu&#x0364;r Rechnungen er&#x017F;paren</l><lb/>
              <l>Ungleichen Uebergriffs von Sonn- und Mondenjahren;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Ha&#x0364;tt' er geordnet &#x017F;o fu&#x0364;r uns des Himmels Lauf,</l><lb/>
              <l>Daß ohne Bru&#x0364;che Jahr, Monat und Tag gieng auf.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Er wollt' es nicht, warum? Es &#x017F;teht in &#x017F;einem Buch,</l><lb/>
              <l>Daß er die Ganzheit i&#x017F;t, und un&#x017F;re Welt ein Bruch.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0172] Doch denke dran mit Dank in jedem Augenblick, Wo der Gewohnheit Druck beruͤhret dein Genick. Der Druck iſt aͤußerlich, damit im Innern frei, Vom Leben unberuͤhrt, des Geiſtes Leben ſei. 83. Was haͤtt' uns koͤnnen Gott fuͤr Rechnungen erſparen Ungleichen Uebergriffs von Sonn- und Mondenjahren; Haͤtt' er geordnet ſo fuͤr uns des Himmels Lauf, Daß ohne Bruͤche Jahr, Monat und Tag gieng auf. Er wollt' es nicht, warum? Es ſteht in ſeinem Buch, Daß er die Ganzheit iſt, und unſre Welt ein Bruch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/172
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/172>, abgerufen am 03.12.2024.