Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.Die Leugnung gegen mich muß ich euch auch erlauben, Weil diese Leugnung mitgehört zu eurem Glauben. Er, der als Glaubenstück mir selber gab die Duldung, Gab euch Unduldsamkeit ohn' euere Verschuldung. 69. Laßt uns nur hin und her, her- und hinüber meinen; Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen. Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen, Das ein ganz andres ist als alles was wir meinen. Das ein ganz andres ist als alles was wir meinen, Wird alle Meinungen in einer einst vereinen. 70. Erkenn' an einem Bild, daß nicht an Gottes Huld Es liegt, o Mensch, wenn dich zurückhält eigne Schuld. Zwei Schiffe gehn den Fluß hinab, von gleichem Bau;
Doch eins geht langsamer, und schneller eins, o schau! Die Leugnung gegen mich muß ich euch auch erlauben, Weil dieſe Leugnung mitgehoͤrt zu eurem Glauben. Er, der als Glaubenſtuͤck mir ſelber gab die Duldung, Gab euch Unduldſamkeit ohn' euere Verſchuldung. 69. Laßt uns nur hin und her, her- und hinuͤber meinen; Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen. Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen, Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen. Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen, Wird alle Meinungen in einer einſt vereinen. 70. Erkenn' an einem Bild, daß nicht an Gottes Huld Es liegt, o Menſch, wenn dich zuruͤckhaͤlt eigne Schuld. Zwei Schiffe gehn den Fluß hinab, von gleichem Bau;
Doch eins geht langſamer, und ſchneller eins, o ſchau! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0163" n="153"/> </l> <lg n="5"> <l>Die Leugnung gegen mich muß ich euch auch erlauben,</l><lb/> <l>Weil dieſe Leugnung mitgehoͤrt zu eurem Glauben.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Er, der als Glaubenſtuͤck mir ſelber gab die Duldung,</l><lb/> <l>Gab euch Unduldſamkeit ohn' euere Verſchuldung.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>69.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Laßt uns nur hin und her, her- und hinuͤber meinen;</l><lb/> <l>Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen,</l><lb/> <l>Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen,</l><lb/> <l>Wird alle Meinungen in einer einſt vereinen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>70.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Erkenn' an einem Bild, daß nicht an Gottes Huld</l><lb/> <l>Es liegt, o Menſch, wenn dich zuruͤckhaͤlt eigne Schuld.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zwei Schiffe gehn den Fluß hinab, von gleichem Bau;</l><lb/> <l>Doch eins geht langſamer, und ſchneller eins, o ſchau!</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0163]
Die Leugnung gegen mich muß ich euch auch erlauben,
Weil dieſe Leugnung mitgehoͤrt zu eurem Glauben.
Er, der als Glaubenſtuͤck mir ſelber gab die Duldung,
Gab euch Unduldſamkeit ohn' euere Verſchuldung.
69.
Laßt uns nur hin und her, her- und hinuͤber meinen;
Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen.
Wir werden uns zuletzt in einem Eins vereinen,
Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen.
Das ein ganz andres iſt als alles was wir meinen,
Wird alle Meinungen in einer einſt vereinen.
70.
Erkenn' an einem Bild, daß nicht an Gottes Huld
Es liegt, o Menſch, wenn dich zuruͤckhaͤlt eigne Schuld.
Zwei Schiffe gehn den Fluß hinab, von gleichem Bau;
Doch eins geht langſamer, und ſchneller eins, o ſchau!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |