Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.14. Schon zu beneiden ist, wen Täuschung nur beglückt, Noch mehr ein Glücklicher, der nicht sich selbst berückt. 15. An den im Garten bunt gewordenen Aurickeln Sieht man, wie durch Kultur sich Gegensätz' entwickeln. 16. Der Hunger guckt dem Fleiß zuweilen wol ins Haus, Allein die Thätigkeit wirft ihn zur Thür hinaus. 17. Die Tempelratte hat nicht Scheue vor dem Gott; Religion ist des Religiosen Spott. 18. Ein Wunder läßt sich durch ein andres nur erklären; Rühr' es nicht an! es wird dir Mühsal nur gebären. 14. Schon zu beneiden iſt, wen Taͤuſchung nur begluͤckt, Noch mehr ein Gluͤcklicher, der nicht ſich ſelbſt beruͤckt. 15. An den im Garten bunt gewordenen Aurickeln Sieht man, wie durch Kultur ſich Gegenſaͤtz' entwickeln. 16. Der Hunger guckt dem Fleiß zuweilen wol ins Haus, Allein die Thaͤtigkeit wirft ihn zur Thuͤr hinaus. 17. Die Tempelratte hat nicht Scheue vor dem Gott; Religion iſt des Religioſen Spott. 18. Ein Wunder laͤßt ſich durch ein andres nur erklaͤren; Ruͤhr' es nicht an! es wird dir Muͤhſal nur gebaͤren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0016" n="6"/> <div n="2"> <head>14.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Schon zu beneiden iſt, wen Taͤuſchung nur begluͤckt,</l><lb/> <l>Noch mehr ein Gluͤcklicher, der nicht ſich ſelbſt beruͤckt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>15.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>An den im Garten bunt gewordenen Aurickeln</l><lb/> <l>Sieht man, wie durch Kultur ſich Gegenſaͤtz' entwickeln.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>16.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Hunger guckt dem Fleiß zuweilen wol ins Haus,</l><lb/> <l>Allein die Thaͤtigkeit wirft ihn zur Thuͤr hinaus.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>17.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Die Tempelratte hat nicht Scheue vor dem Gott;</l><lb/> <l>Religion iſt des Religioſen Spott.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>18.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Wunder laͤßt ſich durch ein andres nur erklaͤren;</l><lb/> <l>Ruͤhr' es nicht an! es wird dir Muͤhſal nur gebaͤren.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [6/0016]
14.
Schon zu beneiden iſt, wen Taͤuſchung nur begluͤckt,
Noch mehr ein Gluͤcklicher, der nicht ſich ſelbſt beruͤckt.
15.
An den im Garten bunt gewordenen Aurickeln
Sieht man, wie durch Kultur ſich Gegenſaͤtz' entwickeln.
16.
Der Hunger guckt dem Fleiß zuweilen wol ins Haus,
Allein die Thaͤtigkeit wirft ihn zur Thuͤr hinaus.
17.
Die Tempelratte hat nicht Scheue vor dem Gott;
Religion iſt des Religioſen Spott.
18.
Ein Wunder laͤßt ſich durch ein andres nur erklaͤren;
Ruͤhr' es nicht an! es wird dir Muͤhſal nur gebaͤren.
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