Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.50. Sie haben ihr Vertraun auf dich gesetzt, und baun Auf dich; so setze du auf Gott auch dein Vertraun. Wie sie vertrauenvoll auf dich schaun als Berather, So schau mit doppeltem Vertraun auf deinen Vater. Und darum schon allein wird er dich nicht verlassen, Daß nicht verlassen seyn, die sich auf dich verlassen. 51. In einem Hause wohnt' ein armes Hausgesind, Das Hündlein und der Knecht, der Vater und das Kind. Der Herr des Lebens kam zu schaun der Menschen Noth, Als Bettler prüft' er sie und forderte ein Brot. Der Herr sprach: Gib ihm eins! der Knecht sprach: dir ist kund,
Vier Brote sind im Haus, je eins für einen Mund. 50. Sie haben ihr Vertraun auf dich geſetzt, und baun Auf dich; ſo ſetze du auf Gott auch dein Vertraun. Wie ſie vertrauenvoll auf dich ſchaun als Berather, So ſchau mit doppeltem Vertraun auf deinen Vater. Und darum ſchon allein wird er dich nicht verlaſſen, Daß nicht verlaſſen ſeyn, die ſich auf dich verlaſſen. 51. In einem Hauſe wohnt' ein armes Hausgeſind, Das Huͤndlein und der Knecht, der Vater und das Kind. Der Herr des Lebens kam zu ſchaun der Menſchen Noth, Als Bettler pruͤft' er ſie und forderte ein Brot. Der Herr ſprach: Gib ihm eins! der Knecht ſprach: dir iſt kund,
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50.
Sie haben ihr Vertraun auf dich geſetzt, und baun
Auf dich; ſo ſetze du auf Gott auch dein Vertraun.
Wie ſie vertrauenvoll auf dich ſchaun als Berather,
So ſchau mit doppeltem Vertraun auf deinen Vater.
Und darum ſchon allein wird er dich nicht verlaſſen,
Daß nicht verlaſſen ſeyn, die ſich auf dich verlaſſen.
51.
In einem Hauſe wohnt' ein armes Hausgeſind,
Das Huͤndlein und der Knecht, der Vater und das Kind.
Der Herr des Lebens kam zu ſchaun der Menſchen Noth,
Als Bettler pruͤft' er ſie und forderte ein Brot.
Der Herr ſprach: Gib ihm eins! der Knecht ſprach: dir iſt kund,
Vier Brote ſind im Haus, je eins fuͤr einen Mund.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/60>, abgerufen am 22.02.2025. |