Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.139. Am Ende siehts ein Thor, ein klügrer in der Mitte, Und nur der Weise sieht das Ziel beim ersten Schritte. 140. Wie anfangs man geirrt, das findet man am Ende; O daß ichs wenigstens auf halbem Wege fände! 141. Der Berg, der sich im Licht ewig zu sonnen glaubt, Die Schatten wachsen doch ihm Abends übers Haupt. 142. Du mußt nicht auf den Leib zu nah den Bergen gehn, Sie sind im Duft der Fern' am schönsten anzusehn, 143. Der Berg, von vorne steil, wird hinten leicht erklommen; Nichts ist so schwer, es gibt Mittel ihm beizukommen. 139. Am Ende ſiehts ein Thor, ein kluͤgrer in der Mitte, Und nur der Weiſe ſieht das Ziel beim erſten Schritte. 140. Wie anfangs man geirrt, das findet man am Ende; O daß ichs wenigſtens auf halbem Wege faͤnde! 141. Der Berg, der ſich im Licht ewig zu ſonnen glaubt, Die Schatten wachſen doch ihm Abends uͤbers Haupt. 142. Du mußt nicht auf den Leib zu nah den Bergen gehn, Sie ſind im Duft der Fern' am ſchoͤnſten anzuſehn, 143. Der Berg, von vorne ſteil, wird hinten leicht erklommen; Nichts iſt ſo ſchwer, es gibt Mittel ihm beizukommen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0370" n="360"/> <div n="2"> <head>139.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Am Ende ſiehts ein Thor, ein kluͤgrer in der Mitte,</l><lb/> <l>Und nur der Weiſe ſieht das Ziel beim erſten Schritte.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>140.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wie anfangs man geirrt, das findet man am Ende;</l><lb/> <l>O daß ichs wenigſtens auf halbem Wege faͤnde!</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>141.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Berg, der ſich im Licht ewig zu ſonnen glaubt,</l><lb/> <l>Die Schatten wachſen doch ihm Abends uͤbers Haupt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>142.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du mußt nicht auf den Leib zu nah den Bergen gehn,</l><lb/> <l>Sie ſind im Duft der Fern' am ſchoͤnſten anzuſehn,</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>143.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Berg, von vorne ſteil, wird hinten leicht erklommen;</l><lb/> <l>Nichts iſt ſo ſchwer, es gibt Mittel ihm beizukommen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [360/0370]
139.
Am Ende ſiehts ein Thor, ein kluͤgrer in der Mitte,
Und nur der Weiſe ſieht das Ziel beim erſten Schritte.
140.
Wie anfangs man geirrt, das findet man am Ende;
O daß ichs wenigſtens auf halbem Wege faͤnde!
141.
Der Berg, der ſich im Licht ewig zu ſonnen glaubt,
Die Schatten wachſen doch ihm Abends uͤbers Haupt.
142.
Du mußt nicht auf den Leib zu nah den Bergen gehn,
Sie ſind im Duft der Fern' am ſchoͤnſten anzuſehn,
143.
Der Berg, von vorne ſteil, wird hinten leicht erklommen;
Nichts iſt ſo ſchwer, es gibt Mittel ihm beizukommen.
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