Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
114.
Zur Weggenossenschaft gehören beide Gaben,
Nicht blos ein gleiches Ziel, auch gleichen Schritt zu haben.

115.
Die schwarze Wolke trübt des Himmels reines Blau,
Weil sie erfrischen will das welke Grün der Au.

116.
Der Hunger schläft im Zahn, bis ihn die Speise weckt;
Versuch es und beiß an, so schmeckst du, daß es schmeckt.

117.
Der Anker hält den Kahn, und läßt ihn nicht versinken,
Und hält an ihm sich an, um selbst nicht zu ertrinken.

118.
Die Birnen fallen hart vom hohen Zweig zur Erde;
Wenn du zu Fuße gehst, so fällst du nicht vom Pferde.

114.
Zur Weggenoſſenſchaft gehoͤren beide Gaben,
Nicht blos ein gleiches Ziel, auch gleichen Schritt zu haben.

115.
Die ſchwarze Wolke truͤbt des Himmels reines Blau,
Weil ſie erfriſchen will das welke Gruͤn der Au.

116.
Der Hunger ſchlaͤft im Zahn, bis ihn die Speiſe weckt;
Verſuch es und beiß an, ſo ſchmeckſt du, daß es ſchmeckt.

117.
Der Anker haͤlt den Kahn, und laͤßt ihn nicht verſinken,
Und haͤlt an ihm ſich an, um ſelbſt nicht zu ertrinken.

118.
Die Birnen fallen hart vom hohen Zweig zur Erde;
Wenn du zu Fuße gehſt, ſo faͤllſt du nicht vom Pferde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0365" n="355"/>
        <div n="2">
          <head>114.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Zur Weggeno&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft geho&#x0364;ren beide Gaben,</l><lb/>
              <l>Nicht blos ein gleiches Ziel, auch gleichen Schritt zu haben.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>115.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Die &#x017F;chwarze Wolke tru&#x0364;bt des Himmels reines Blau,</l><lb/>
              <l>Weil &#x017F;ie erfri&#x017F;chen will das welke Gru&#x0364;n der Au.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>116.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Der Hunger &#x017F;chla&#x0364;ft im Zahn, bis ihn die Spei&#x017F;e weckt;</l><lb/>
              <l>Ver&#x017F;uch es und beiß an, &#x017F;o &#x017F;chmeck&#x017F;t du, daß es &#x017F;chmeckt.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>117.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Der Anker ha&#x0364;lt den Kahn, und la&#x0364;ßt ihn nicht ver&#x017F;inken,</l><lb/>
              <l>Und ha&#x0364;lt an ihm &#x017F;ich an, um &#x017F;elb&#x017F;t nicht zu ertrinken.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>118.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Die Birnen fallen hart vom hohen Zweig zur Erde;</l><lb/>
              <l>Wenn du zu Fuße geh&#x017F;t, &#x017F;o fa&#x0364;ll&#x017F;t du nicht vom Pferde.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0365] 114. Zur Weggenoſſenſchaft gehoͤren beide Gaben, Nicht blos ein gleiches Ziel, auch gleichen Schritt zu haben. 115. Die ſchwarze Wolke truͤbt des Himmels reines Blau, Weil ſie erfriſchen will das welke Gruͤn der Au. 116. Der Hunger ſchlaͤft im Zahn, bis ihn die Speiſe weckt; Verſuch es und beiß an, ſo ſchmeckſt du, daß es ſchmeckt. 117. Der Anker haͤlt den Kahn, und laͤßt ihn nicht verſinken, Und haͤlt an ihm ſich an, um ſelbſt nicht zu ertrinken. 118. Die Birnen fallen hart vom hohen Zweig zur Erde; Wenn du zu Fuße gehſt, ſo faͤllſt du nicht vom Pferde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/365
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/365>, abgerufen am 21.11.2024.