Der Baum, der Früchte trägt, trägt eine schöne Last; Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gast.
110.
Sei selbst ein Mann, wo nicht, such' eines Mannes Schutz! Den Stamm des Baumes macht die Ranke sich zu Nutz.
111.
Noth ist die Wage, die des Freundes Werth erklärt, Noth ist der Prüfstein auch von deinem eignen Werth.
112.
Und wenn sie wie das Korn dich in den Boden traten, So gehst du auf wie es, und wirst zu grünen Saaten.
113.
Die Vogelscheuche, die den scheuen scheucht, wird reizen Den kühnen Vogel, dem sie sagt, reif sei der Weizen.
109.
Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt; Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt.
110.
Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz! Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz.
111.
Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt, Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth.
112.
Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten, So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten.
113.
Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0364"n="354"/><divn="2"><head>109.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt;</l><lb/><l>Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>110.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz!</l><lb/><l>Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>111.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt,</l><lb/><l>Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>112.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten,</l><lb/><l>So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>113.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen</l><lb/><l>Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[354/0364]
109.
Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt;
Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt.
110.
Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz!
Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz.
111.
Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt,
Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth.
112.
Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten,
So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten.
113.
Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen
Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/364>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.