Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.109. Der Baum, der Früchte trägt, trägt eine schöne Last; Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gast. 110. Sei selbst ein Mann, wo nicht, such' eines Mannes Schutz! Den Stamm des Baumes macht die Ranke sich zu Nutz. 111. Noth ist die Wage, die des Freundes Werth erklärt, Noth ist der Prüfstein auch von deinem eignen Werth. 112. Und wenn sie wie das Korn dich in den Boden traten, So gehst du auf wie es, und wirst zu grünen Saaten. 113. Die Vogelscheuche, die den scheuen scheucht, wird reizen Den kühnen Vogel, dem sie sagt, reif sei der Weizen. 109. Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt; Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt. 110. Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz! Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz. 111. Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt, Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth. 112. Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten, So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten. 113. Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0364" n="354"/> <div n="2"> <head>109.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt;</l><lb/> <l>Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>110.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz!</l><lb/> <l>Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>111.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt,</l><lb/> <l>Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>112.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten,</l><lb/> <l>So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>113.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen</l><lb/> <l>Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [354/0364]
109.
Der Baum, der Fruͤchte traͤgt, traͤgt eine ſchoͤne Laſt;
Nie fehlt ihm Gab' und Lab', und ein dankbarer Gaſt.
110.
Sei ſelbſt ein Mann, wo nicht, ſuch' eines Mannes Schutz!
Den Stamm des Baumes macht die Ranke ſich zu Nutz.
111.
Noth iſt die Wage, die des Freundes Werth erklaͤrt,
Noth iſt der Pruͤfſtein auch von deinem eignen Werth.
112.
Und wenn ſie wie das Korn dich in den Boden traten,
So gehſt du auf wie es, und wirſt zu gruͤnen Saaten.
113.
Die Vogelſcheuche, die den ſcheuen ſcheucht, wird reizen
Den kuͤhnen Vogel, dem ſie ſagt, reif ſei der Weizen.
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