Nicht nur erkennen, wie gering du seist, mußt du; Du mußt zufrieden auch und freudig seyn dazu.
95.
Was man zum Guten wie zum Bösen deuten kan, Nimm, sei's zum Bösen auch gemeint, zum Guten an.
96.
Erfahren muß man stets, Erfahrung wird nie enden, Und endlich fehlt die Zeit, Erfahrnes anzuwenden.
97.
Thu nur als wissest du, um dir die Scham zu sparen, Was du nicht weißt; und so wirst du es nie erfahren.
98.
Ein Heimchen schwirrt, und macht den Wanderer gedenken Der Heimat; so vermag den Sinn ein Klang zu lenken.
94.
Nicht nur erkennen, wie gering du ſeiſt, mußt du; Du mußt zufrieden auch und freudig ſeyn dazu.
95.
Was man zum Guten wie zum Boͤſen deuten kan, Nimm, ſei's zum Boͤſen auch gemeint, zum Guten an.
96.
Erfahren muß man ſtets, Erfahrung wird nie enden, Und endlich fehlt die Zeit, Erfahrnes anzuwenden.
97.
Thu nur als wiſſeſt du, um dir die Scham zu ſparen, Was du nicht weißt; und ſo wirſt du es nie erfahren.
98.
Ein Heimchen ſchwirrt, und macht den Wanderer gedenken Der Heimat; ſo vermag den Sinn ein Klang zu lenken.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0361"n="351"/><divn="2"><head>94.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Nicht nur erkennen, wie gering du ſeiſt, mußt du;</l><lb/><l>Du mußt zufrieden auch und freudig ſeyn dazu.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>95.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Was man zum Guten wie zum Boͤſen deuten kan,</l><lb/><l>Nimm, ſei's zum Boͤſen auch gemeint, zum Guten an.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>96.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Erfahren muß man ſtets, Erfahrung wird nie enden,</l><lb/><l>Und endlich fehlt die Zeit, Erfahrnes anzuwenden.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>97.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Thu nur als wiſſeſt du, um dir die Scham zu ſparen,</l><lb/><l>Was du nicht weißt; und ſo wirſt du es nie erfahren.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>98.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Ein Heimchen ſchwirrt, und macht den Wanderer gedenken</l><lb/><l>Der Heimat; ſo vermag den Sinn ein Klang zu lenken.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[351/0361]
94.
Nicht nur erkennen, wie gering du ſeiſt, mußt du;
Du mußt zufrieden auch und freudig ſeyn dazu.
95.
Was man zum Guten wie zum Boͤſen deuten kan,
Nimm, ſei's zum Boͤſen auch gemeint, zum Guten an.
96.
Erfahren muß man ſtets, Erfahrung wird nie enden,
Und endlich fehlt die Zeit, Erfahrnes anzuwenden.
97.
Thu nur als wiſſeſt du, um dir die Scham zu ſparen,
Was du nicht weißt; und ſo wirſt du es nie erfahren.
98.
Ein Heimchen ſchwirrt, und macht den Wanderer gedenken
Der Heimat; ſo vermag den Sinn ein Klang zu lenken.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/361>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.