Dis hat nicht von sich selbst der Mann am Gangastrand, Er hats von seinem Freund im nordisch rauhen Land,
Dem dort ein Leben ist ein ärmliches beschieden, In dem er lebt jedoch so reich und so zufrieden,
Daß, als er wandern einst auf ein'ge Tage gieng, Er sich am ersten gleich heim an zu sehnen fieng.
2.
Der Traum, darein man leicht bei träger Ruh versinkt, Darin man dichtet, denkt, sieht, hört, spricht, ißt und trinkt,
Darin spazieren geht im abgemeßnen Raum; Darin man wacht und schläft, und träumt im wachen Traum:
1.
Dis hat nicht von ſich ſelbſt der Mann am Gangaſtrand, Er hats von ſeinem Freund im nordiſch rauhen Land,
Dem dort ein Leben iſt ein aͤrmliches beſchieden, In dem er lebt jedoch ſo reich und ſo zufrieden,
Daß, als er wandern einſt auf ein'ge Tage gieng, Er ſich am erſten gleich heim an zu ſehnen fieng.
2.
Der Traum, darein man leicht bei traͤger Ruh verſinkt, Darin man dichtet, denkt, ſieht, hoͤrt, ſpricht, ißt und trinkt,
Darin ſpazieren geht im abgemeßnen Raum; Darin man wacht und ſchlaͤft, und traͤumt im wachen Traum:
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[[301]/0311]
1.
Dis hat nicht von ſich ſelbſt der Mann am Gangaſtrand,
Er hats von ſeinem Freund im nordiſch rauhen Land,
Dem dort ein Leben iſt ein aͤrmliches beſchieden,
In dem er lebt jedoch ſo reich und ſo zufrieden,
Daß, als er wandern einſt auf ein'ge Tage gieng,
Er ſich am erſten gleich heim an zu ſehnen fieng.
2.
Der Traum, darein man leicht bei traͤger Ruh verſinkt,
Darin man dichtet, denkt, ſieht, hoͤrt, ſpricht, ißt und trinkt,
Darin ſpazieren geht im abgemeßnen Raum;
Darin man wacht und ſchlaͤft, und traͤumt im wachen Traum:
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. [301]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/311>, abgerufen am 22.02.2025.
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