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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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24.
O sage wo du bist, wo du nicht bist o sage!
Du überall in Nacht, und überall zu Tage.
Die Wahrheit du allein, und alles andre Schein,
Und aller Schein was könnt' er außer Wahrheit seyn?
Die liebend suchen dich, sind nicht zu dir gekommen;
Und die dich fliehen, sind nicht deiner Lieb' entnommen.
Die fern sich fühlen dir, sind drum dir nicht entrissen;
Doch selig sind allein, die sich dir nahe wissen.

24.
O ſage wo du biſt, wo du nicht biſt o ſage!
Du uͤberall in Nacht, und uͤberall zu Tage.
Die Wahrheit du allein, und alles andre Schein,
Und aller Schein was koͤnnt' er außer Wahrheit ſeyn?
Die liebend ſuchen dich, ſind nicht zu dir gekommen;
Und die dich fliehen, ſind nicht deiner Lieb' entnommen.
Die fern ſich fuͤhlen dir, ſind drum dir nicht entriſſen;
Doch ſelig ſind allein, die ſich dir nahe wiſſen.

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[240/0250] 24. O ſage wo du biſt, wo du nicht biſt o ſage! Du uͤberall in Nacht, und uͤberall zu Tage. Die Wahrheit du allein, und alles andre Schein, Und aller Schein was koͤnnt' er außer Wahrheit ſeyn? Die liebend ſuchen dich, ſind nicht zu dir gekommen; Und die dich fliehen, ſind nicht deiner Lieb' entnommen. Die fern ſich fuͤhlen dir, ſind drum dir nicht entriſſen; Doch ſelig ſind allein, die ſich dir nahe wiſſen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/250>, abgerufen am 21.11.2024.