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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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Doch die Kastanie, die eben sich erkeckte,
Und eine Blütenkerz' auf ihren Leuchter steckte,
In der verschmolzen blühn soll Weiß und Gelb und Roth,
Erblaßt vor Furcht, wie sie der rothe Blitz umloht.
Wenn nun die Kerz' erblüht, so scheint sie dir dieselbe,
Ich aber seh', es fehlt das Roth im Weiß und Gelbe.

91.
Wie legst du so vergnügt zur Ruh dich Abends nieder,
In Hoffnung aufzustehn verjüngt am Morgen wieder.
So kannst du auch vergnügt im Grab zur Ruhe gehn,
In Hoffnung auch verjüngt am Morgen aufzustehn.

Doch die Kaſtanie, die eben ſich erkeckte,
Und eine Bluͤtenkerz' auf ihren Leuchter ſteckte,
In der verſchmolzen bluͤhn ſoll Weiß und Gelb und Roth,
Erblaßt vor Furcht, wie ſie der rothe Blitz umloht.
Wenn nun die Kerz' erbluͤht, ſo ſcheint ſie dir dieſelbe,
Ich aber ſeh', es fehlt das Roth im Weiß und Gelbe.

91.
Wie legſt du ſo vergnuͤgt zur Ruh dich Abends nieder,
In Hoffnung aufzuſtehn verjuͤngt am Morgen wieder.
So kannſt du auch vergnuͤgt im Grab zur Ruhe gehn,
In Hoffnung auch verjuͤngt am Morgen aufzuſtehn.

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[191/0201] Doch die Kaſtanie, die eben ſich erkeckte, Und eine Bluͤtenkerz' auf ihren Leuchter ſteckte, In der verſchmolzen bluͤhn ſoll Weiß und Gelb und Roth, Erblaßt vor Furcht, wie ſie der rothe Blitz umloht. Wenn nun die Kerz' erbluͤht, ſo ſcheint ſie dir dieſelbe, Ich aber ſeh', es fehlt das Roth im Weiß und Gelbe. 91. Wie legſt du ſo vergnuͤgt zur Ruh dich Abends nieder, In Hoffnung aufzuſtehn verjuͤngt am Morgen wieder. So kannſt du auch vergnuͤgt im Grab zur Ruhe gehn, In Hoffnung auch verjuͤngt am Morgen aufzuſtehn.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/201>, abgerufen am 21.12.2024.