Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.Vom Meer, worin es schwimmt, wird er das Tröpfchen trennen, Wird seines Freundes Stimm' als Perl' im Ohr erkennen. Im Ton ist nah der Freund, von dem du bist geschieden; Und wenn du treu ihm bist, so hörst du ihn zufrieden. Im Herzen habe stets den Freund vor Angesicht, Daß nie dich schrecke, was er in der Seele spricht. 39. Die Blumen in dem Korn, sie können dich nicht nähren; Am Orte wo sie blühn, da könnten wachsen Aehren. Die andern Aehren auch, die wachsenden daneben, Zertreten Knaben dir, die nach den Blumen streben. Dem Nachbar sind verschont die blumenlosen Saaten; So übel hat dich Gott mit diesem Schmuck berathen. Vom Meer, worin es ſchwimmt, wird er das Troͤpfchen trennen, Wird ſeines Freundes Stimm' als Perl' im Ohr erkennen. Im Ton iſt nah der Freund, von dem du biſt geſchieden; Und wenn du treu ihm biſt, ſo hoͤrſt du ihn zufrieden. Im Herzen habe ſtets den Freund vor Angeſicht, Daß nie dich ſchrecke, was er in der Seele ſpricht. 39. Die Blumen in dem Korn, ſie koͤnnen dich nicht naͤhren; Am Orte wo ſie bluͤhn, da koͤnnten wachſen Aehren. Die andern Aehren auch, die wachſenden daneben, Zertreten Knaben dir, die nach den Blumen ſtreben. Dem Nachbar ſind verſchont die blumenloſen Saaten; So uͤbel hat dich Gott mit dieſem Schmuck berathen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0154" n="144"/> <lg n="17"> <l>Vom Meer, worin es ſchwimmt, wird er das Troͤpfchen trennen,</l><lb/> <l>Wird ſeines Freundes Stimm' als Perl' im Ohr erkennen.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>Im Ton iſt nah der Freund, von dem du biſt geſchieden;</l><lb/> <l>Und wenn du treu ihm biſt, ſo hoͤrſt du ihn zufrieden.</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>Im Herzen habe ſtets den Freund vor Angeſicht,</l><lb/> <l>Daß nie dich ſchrecke, was er in der Seele ſpricht.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>39.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die Blumen in dem Korn, ſie koͤnnen dich nicht naͤhren;</l><lb/> <l>Am Orte wo ſie bluͤhn, da koͤnnten wachſen Aehren.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die andern Aehren auch, die wachſenden daneben,</l><lb/> <l>Zertreten Knaben dir, die nach den Blumen ſtreben.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Dem Nachbar ſind verſchont die blumenloſen Saaten;</l><lb/> <l>So uͤbel hat dich Gott mit dieſem Schmuck berathen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [144/0154]
Vom Meer, worin es ſchwimmt, wird er das Troͤpfchen trennen,
Wird ſeines Freundes Stimm' als Perl' im Ohr erkennen.
Im Ton iſt nah der Freund, von dem du biſt geſchieden;
Und wenn du treu ihm biſt, ſo hoͤrſt du ihn zufrieden.
Im Herzen habe ſtets den Freund vor Angeſicht,
Daß nie dich ſchrecke, was er in der Seele ſpricht.
39.
Die Blumen in dem Korn, ſie koͤnnen dich nicht naͤhren;
Am Orte wo ſie bluͤhn, da koͤnnten wachſen Aehren.
Die andern Aehren auch, die wachſenden daneben,
Zertreten Knaben dir, die nach den Blumen ſtreben.
Dem Nachbar ſind verſchont die blumenloſen Saaten;
So uͤbel hat dich Gott mit dieſem Schmuck berathen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |