Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.23. Weil das Vergnügen, das man bannen will, entweicht, Und oft die Lustpartie dir keinen Lustpart reicht; So geh nur dran, wie an ein andres Tagsgeschäfte, An das du eben heut willst setzen Zeit und Kräfte. Und war's nun ein Geschäft, so hast du's abgethan; Und war die Lust dabei, so schreib zu Dank sie an. 24. Von Lebern aller Art möcht' ich Jahraus Jahrein Am allerwenigsten ein Wirthshausleber seyn; Und noch viel weniger nur eins: ein Wirthshauswirth, Der schlechter selbst mir scheint als fremder Herden Hirt. Er hat das ganze Jahr der Gäste Bauch zu weiden, Die herzlos für ihr Geld fordern, und danklos scheiden. 23. Weil das Vergnuͤgen, das man bannen will, entweicht, Und oft die Luſtpartie dir keinen Luſtpart reicht; So geh nur dran, wie an ein andres Tagsgeſchaͤfte, An das du eben heut willſt ſetzen Zeit und Kraͤfte. Und war's nun ein Geſchaͤft, ſo haſt du's abgethan; Und war die Luſt dabei, ſo ſchreib zu Dank ſie an. 24. Von Lebern aller Art moͤcht' ich Jahraus Jahrein Am allerwenigſten ein Wirthshausleber ſeyn; Und noch viel weniger nur eins: ein Wirthshauswirth, Der ſchlechter ſelbſt mir ſcheint als fremder Herden Hirt. Er hat das ganze Jahr der Gaͤſte Bauch zu weiden, Die herzlos fuͤr ihr Geld fordern, und danklos ſcheiden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0139" n="129"/> <div n="2"> <head>23.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Weil das Vergnuͤgen, das man bannen will, entweicht,</l><lb/> <l>Und oft die Luſtpartie dir keinen Luſtpart reicht;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So geh nur dran, wie an ein andres Tagsgeſchaͤfte,</l><lb/> <l>An das du eben heut willſt ſetzen Zeit und Kraͤfte.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Und war's nun ein Geſchaͤft, ſo haſt du's abgethan;</l><lb/> <l>Und war die Luſt dabei, ſo ſchreib zu Dank ſie an.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>24.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Von Lebern aller Art moͤcht' ich Jahraus Jahrein</l><lb/> <l>Am allerwenigſten ein Wirthshausleber ſeyn;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und noch viel weniger nur eins: ein Wirthshauswirth,</l><lb/> <l>Der ſchlechter ſelbſt mir ſcheint als fremder Herden Hirt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Er hat das ganze Jahr der Gaͤſte Bauch zu weiden,</l><lb/> <l>Die herzlos fuͤr ihr Geld fordern, und danklos ſcheiden.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [129/0139]
23.
Weil das Vergnuͤgen, das man bannen will, entweicht,
Und oft die Luſtpartie dir keinen Luſtpart reicht;
So geh nur dran, wie an ein andres Tagsgeſchaͤfte,
An das du eben heut willſt ſetzen Zeit und Kraͤfte.
Und war's nun ein Geſchaͤft, ſo haſt du's abgethan;
Und war die Luſt dabei, ſo ſchreib zu Dank ſie an.
24.
Von Lebern aller Art moͤcht' ich Jahraus Jahrein
Am allerwenigſten ein Wirthshausleber ſeyn;
Und noch viel weniger nur eins: ein Wirthshauswirth,
Der ſchlechter ſelbſt mir ſcheint als fremder Herden Hirt.
Er hat das ganze Jahr der Gaͤſte Bauch zu weiden,
Die herzlos fuͤr ihr Geld fordern, und danklos ſcheiden.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/139>, abgerufen am 22.02.2025. |