Soviel ist auf der Welt, was Herzen trennt und einet, Daß kein Verband und kein Zerspalt unmöglich scheinet.
Das unzertrennlich schien und unveruneinbar, Nun unvereinbar scheint sich das getrennte Paar.
Und wieder wenn es sich verbunden wird erkennen, Ists unbegreiflich ihm, wie es sich konnte trennen.
Was Wunder, wenn sich hier so viel bald stößt bald zieht, Wo Tod und Leben selbst sich ewig sucht und flieht!
20.
Viel lieber ist das Dach der Hütte, das bemoste, Und dran das Gärtchen mir, das kleine doch beroste,
Als ein Palast, von Gold und Siber eingelegt, Und Machtbesitz, von Furcht und Sorgen eingehegt.
19.
Soviel iſt auf der Welt, was Herzen trennt und einet, Daß kein Verband und kein Zerſpalt unmoͤglich ſcheinet.
Das unzertrennlich ſchien und unveruneinbar, Nun unvereinbar ſcheint ſich das getrennte Paar.
Und wieder wenn es ſich verbunden wird erkennen, Iſts unbegreiflich ihm, wie es ſich konnte trennen.
Was Wunder, wenn ſich hier ſo viel bald ſtoͤßt bald zieht, Wo Tod und Leben ſelbſt ſich ewig ſucht und flieht!
20.
Viel lieber iſt das Dach der Huͤtte, das bemoſte, Und dran das Gaͤrtchen mir, das kleine doch beroſte,
Als ein Palaſt, von Gold und Siber eingelegt, Und Machtbeſitz, von Furcht und Sorgen eingehegt.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0137"n="127"/><divn="2"><head>19.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Soviel iſt auf der Welt, was Herzen trennt und einet,</l><lb/><l>Daß kein Verband und kein Zerſpalt unmoͤglich ſcheinet.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Das unzertrennlich ſchien und unveruneinbar,</l><lb/><l>Nun unvereinbar ſcheint ſich das getrennte Paar.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Und wieder wenn es ſich verbunden wird erkennen,</l><lb/><l>Iſts unbegreiflich ihm, wie es ſich konnte trennen.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Was Wunder, wenn ſich hier ſo viel bald ſtoͤßt bald zieht,</l><lb/><l>Wo Tod und Leben ſelbſt ſich ewig ſucht und flieht!</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>20.</head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Viel lieber iſt das Dach der Huͤtte, das bemoſte,</l><lb/><l>Und dran das Gaͤrtchen mir, das kleine doch beroſte,</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Als ein Palaſt, von Gold und Siber eingelegt,</l><lb/><l>Und Machtbeſitz, von Furcht und Sorgen eingehegt.</l></lg><lb/></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[127/0137]
19.
Soviel iſt auf der Welt, was Herzen trennt und einet,
Daß kein Verband und kein Zerſpalt unmoͤglich ſcheinet.
Das unzertrennlich ſchien und unveruneinbar,
Nun unvereinbar ſcheint ſich das getrennte Paar.
Und wieder wenn es ſich verbunden wird erkennen,
Iſts unbegreiflich ihm, wie es ſich konnte trennen.
Was Wunder, wenn ſich hier ſo viel bald ſtoͤßt bald zieht,
Wo Tod und Leben ſelbſt ſich ewig ſucht und flieht!
20.
Viel lieber iſt das Dach der Huͤtte, das bemoſte,
Und dran das Gaͤrtchen mir, das kleine doch beroſte,
Als ein Palaſt, von Gold und Siber eingelegt,
Und Machtbeſitz, von Furcht und Sorgen eingehegt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/137>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.