Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.11. Wenn du die Pflanze wirst mit kühler Flut besprengen; Die Tropfen dunsten weg, die an den Blättern hängen. Nur was zu Fuße fließt und bis zur Wurzel nieder, Durchdringt als Lebenssaft von dort der Pflanze Glieder. So was von außen sich mit Lust an dich mag drängen, Die Reize schwinden weg, die an den Sinnen hängen. Nur was zur Wurzel dringt und bis zum Herzen nieder, Erfrischt als Nahrungssaft von dort des Lebens Glieder. 12. Der Kieß der Reue wird ein Edelstein genannt, Der schönres Namens dir ist als Smaragd bekannt. Ich sage dir, warum er heiße Kieß der Reue; Daß sich an ird'schem Glanz kein Herz vollkommen freue! Als Alexander zog der Held ohn' Hindernis
Von West zu Ost, und kam ins Land der Finsternis, 11. Wenn du die Pflanze wirſt mit kuͤhler Flut beſprengen; Die Tropfen dunſten weg, die an den Blaͤttern haͤngen. Nur was zu Fuße fließt und bis zur Wurzel nieder, Durchdringt als Lebensſaft von dort der Pflanze Glieder. So was von außen ſich mit Luſt an dich mag draͤngen, Die Reize ſchwinden weg, die an den Sinnen haͤngen. Nur was zur Wurzel dringt und bis zum Herzen nieder, Erfriſcht als Nahrungsſaft von dort des Lebens Glieder. 12. Der Kieß der Reue wird ein Edelſtein genannt, Der ſchoͤnres Namens dir iſt als Smaragd bekannt. Ich ſage dir, warum er heiße Kieß der Reue; Daß ſich an ird'ſchem Glanz kein Herz vollkommen freue! Als Alexander zog der Held ohn' Hindernis
Von Weſt zu Oſt, und kam ins Land der Finſternis, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0130" n="120"/> <div n="2"> <head>11.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn du die Pflanze wirſt mit kuͤhler Flut beſprengen;</l><lb/> <l>Die Tropfen dunſten weg, die an den Blaͤttern haͤngen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Nur was zu Fuße fließt und bis zur Wurzel nieder,</l><lb/> <l>Durchdringt als Lebensſaft von dort der Pflanze Glieder.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>So was von außen ſich mit Luſt an dich mag draͤngen,</l><lb/> <l>Die Reize ſchwinden weg, die an den Sinnen haͤngen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Nur was zur Wurzel dringt und bis zum Herzen nieder,</l><lb/> <l>Erfriſcht als Nahrungsſaft von dort des Lebens Glieder.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>12.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Kieß der Reue wird ein Edelſtein genannt,</l><lb/> <l>Der ſchoͤnres Namens dir iſt als Smaragd bekannt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich ſage dir, warum er heiße Kieß der Reue;</l><lb/> <l>Daß ſich an ird'ſchem Glanz kein Herz vollkommen freue!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Als Alexander zog der Held ohn' Hindernis</l><lb/> <l>Von Weſt zu Oſt, und kam ins Land der Finſternis,</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0130]
11.
Wenn du die Pflanze wirſt mit kuͤhler Flut beſprengen;
Die Tropfen dunſten weg, die an den Blaͤttern haͤngen.
Nur was zu Fuße fließt und bis zur Wurzel nieder,
Durchdringt als Lebensſaft von dort der Pflanze Glieder.
So was von außen ſich mit Luſt an dich mag draͤngen,
Die Reize ſchwinden weg, die an den Sinnen haͤngen.
Nur was zur Wurzel dringt und bis zum Herzen nieder,
Erfriſcht als Nahrungsſaft von dort des Lebens Glieder.
12.
Der Kieß der Reue wird ein Edelſtein genannt,
Der ſchoͤnres Namens dir iſt als Smaragd bekannt.
Ich ſage dir, warum er heiße Kieß der Reue;
Daß ſich an ird'ſchem Glanz kein Herz vollkommen freue!
Als Alexander zog der Held ohn' Hindernis
Von Weſt zu Oſt, und kam ins Land der Finſternis,
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