Lern zweierlei, mein Sohn, zu thun nach Ort und Zeiten: Stoff beizuschaffen und den Stoff zu verarbeiten.
Bald wird das eine, bald das andre mehr gelingen, Doch beide suche stets ins Gleichgewicht zu bringen.
Das rechte ist, wenn eins so gleich dem andern läuft, Daß fort die Arbeit geht, indeß der Stoff sich häuft.
36.
Dich wundert, daß gesinnt ein jeder anders ist? Da du, der eine, selbst gesinnt stets anders bist.
Nicht so viel Sinne nur, als Köpfe, sind gefunden, Da jedes Kopfes Sinn sich ändert alle Stunden.
35.
Lern zweierlei, mein Sohn, zu thun nach Ort und Zeiten: Stoff beizuſchaffen und den Stoff zu verarbeiten.
Bald wird das eine, bald das andre mehr gelingen, Doch beide ſuche ſtets ins Gleichgewicht zu bringen.
Das rechte iſt, wenn eins ſo gleich dem andern laͤuft, Daß fort die Arbeit geht, indeß der Stoff ſich haͤuft.
36.
Dich wundert, daß geſinnt ein jeder anders iſt? Da du, der eine, ſelbſt geſinnt ſtets anders biſt.
Nicht ſo viel Sinne nur, als Koͤpfe, ſind gefunden, Da jedes Kopfes Sinn ſich aͤndert alle Stunden.
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35.
Lern zweierlei, mein Sohn, zu thun nach Ort und Zeiten:
Stoff beizuſchaffen und den Stoff zu verarbeiten.
Bald wird das eine, bald das andre mehr gelingen,
Doch beide ſuche ſtets ins Gleichgewicht zu bringen.
Das rechte iſt, wenn eins ſo gleich dem andern laͤuft,
Daß fort die Arbeit geht, indeß der Stoff ſich haͤuft.
36.
Dich wundert, daß geſinnt ein jeder anders iſt?
Da du, der eine, ſelbſt geſinnt ſtets anders biſt.
Nicht ſo viel Sinne nur, als Koͤpfe, ſind gefunden,
Da jedes Kopfes Sinn ſich aͤndert alle Stunden.
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/36>, abgerufen am 22.02.2025.
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