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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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8.
Das Gähnen, das, mein Sohn, beim Lernen dich beschleicht,
Ein Zeichen ist es, daß Aufmerksamkeit entweicht.
Es zu verbeißen hilft auch gar nicht mit den Zähnen,
Wenn du nicht innerlich bezwingen kannst das Gähnen.
Bei aufgesperrtem Mund ist selbst das Ohr geschlossen
Das äußre, mehr noch ist das innre dann verdrossen.
Noch einmal denn versuch' in muthiger Ermannung,
Ob du erhalten kannst den Geist in rechter Spannung;
Wo nicht, so lassen wir es lieber heute ruhn:
Denn besser ist, als schlecht, die Arbeit gar nicht thun.

8.
Das Gaͤhnen, das, mein Sohn, beim Lernen dich beſchleicht,
Ein Zeichen iſt es, daß Aufmerkſamkeit entweicht.
Es zu verbeißen hilft auch gar nicht mit den Zaͤhnen,
Wenn du nicht innerlich bezwingen kannſt das Gaͤhnen.
Bei aufgeſperrtem Mund iſt ſelbſt das Ohr geſchloſſen
Das aͤußre, mehr noch iſt das innre dann verdroſſen.
Noch einmal denn verſuch' in muthiger Ermannung,
Ob du erhalten kannſt den Geiſt in rechter Spannung;
Wo nicht, ſo laſſen wir es lieber heute ruhn:
Denn beſſer iſt, als ſchlecht, die Arbeit gar nicht thun.

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[7/0017] 8. Das Gaͤhnen, das, mein Sohn, beim Lernen dich beſchleicht, Ein Zeichen iſt es, daß Aufmerkſamkeit entweicht. Es zu verbeißen hilft auch gar nicht mit den Zaͤhnen, Wenn du nicht innerlich bezwingen kannſt das Gaͤhnen. Bei aufgeſperrtem Mund iſt ſelbſt das Ohr geſchloſſen Das aͤußre, mehr noch iſt das innre dann verdroſſen. Noch einmal denn verſuch' in muthiger Ermannung, Ob du erhalten kannſt den Geiſt in rechter Spannung; Wo nicht, ſo laſſen wir es lieber heute ruhn: Denn beſſer iſt, als ſchlecht, die Arbeit gar nicht thun.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/17>, abgerufen am 21.11.2024.