Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.31. Wikramaditia, Hindustans Oberkönig, Dem sieben Könige, die mächtigsten sind fröhnig, Nicht darauf ist er stolz, stolz ist er darauf bloß; Daß sieben Dichter hat vereint sein Fürstenschloß. An seiner Krone sind sie sieben Edelsteine, Die dadurch ewig stralt mit unverwelktem Scheine. In Trümmer hat die Zeit gelegt sein Königthum, Allein sein Name steht mit Kalidasas Ruhm; Des Kalidasa, der Sakuntala gedichtet, Von der im Abendland nun auch der Ruf berichtet; Im Abendlande, wo zu gleichem Preis und Lob, Wie Indiens gröster Fürst, ein kleinster sich erhob: Der soviel stralende Gestirn' um seinen Thron Versammelt, daß auch er auf ewig stralt davon; In dessen Fürsten-Pfleg' ein Fürst der Genien Eleonoren schuf und Ifigenien: 31. Wikramaditia, Hinduſtans Oberkoͤnig, Dem ſieben Koͤnige, die maͤchtigſten ſind froͤhnig, Nicht darauf iſt er ſtolz, ſtolz iſt er darauf bloß; Daß ſieben Dichter hat vereint ſein Fuͤrſtenſchloß. An ſeiner Krone ſind ſie ſieben Edelſteine, Die dadurch ewig ſtralt mit unverwelktem Scheine. In Truͤmmer hat die Zeit gelegt ſein Koͤnigthum, Allein ſein Name ſteht mit Kalidaſas Ruhm; Des Kalidaſa, der Sakuntala gedichtet, Von der im Abendland nun auch der Ruf berichtet; Im Abendlande, wo zu gleichem Preis und Lob, Wie Indiens groͤſter Fuͤrſt, ein kleinſter ſich erhob: Der ſoviel ſtralende Geſtirn' um ſeinen Thron Verſammelt, daß auch er auf ewig ſtralt davon; In deſſen Fuͤrſten-Pfleg' ein Fuͤrſt der Genien Eleonoren ſchuf und Ifigenien: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0147" n="137"/> <div n="2"> <head>31.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wikramaditia, Hinduſtans Oberkoͤnig,</l><lb/> <l>Dem ſieben Koͤnige, die maͤchtigſten ſind froͤhnig,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Nicht darauf iſt er ſtolz, ſtolz iſt er darauf bloß;</l><lb/> <l>Daß ſieben Dichter hat vereint ſein Fuͤrſtenſchloß.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>An ſeiner Krone ſind ſie ſieben Edelſteine,</l><lb/> <l>Die dadurch ewig ſtralt mit unverwelktem Scheine.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>In Truͤmmer hat die Zeit gelegt ſein Koͤnigthum,</l><lb/> <l>Allein ſein Name ſteht mit Kalidaſas Ruhm;</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Des Kalidaſa, der Sakuntala gedichtet,</l><lb/> <l>Von der im Abendland nun auch der Ruf berichtet;</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Im Abendlande, wo zu gleichem Preis und Lob,</l><lb/> <l>Wie Indiens groͤſter Fuͤrſt, ein kleinſter ſich erhob:</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Der ſoviel ſtralende Geſtirn' um ſeinen Thron</l><lb/> <l>Verſammelt, daß auch er auf ewig ſtralt davon;</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>In deſſen Fuͤrſten-Pfleg' ein Fuͤrſt der Genien</l><lb/> <l>Eleonoren ſchuf und Ifigenien:</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0147]
31.
Wikramaditia, Hinduſtans Oberkoͤnig,
Dem ſieben Koͤnige, die maͤchtigſten ſind froͤhnig,
Nicht darauf iſt er ſtolz, ſtolz iſt er darauf bloß;
Daß ſieben Dichter hat vereint ſein Fuͤrſtenſchloß.
An ſeiner Krone ſind ſie ſieben Edelſteine,
Die dadurch ewig ſtralt mit unverwelktem Scheine.
In Truͤmmer hat die Zeit gelegt ſein Koͤnigthum,
Allein ſein Name ſteht mit Kalidaſas Ruhm;
Des Kalidaſa, der Sakuntala gedichtet,
Von der im Abendland nun auch der Ruf berichtet;
Im Abendlande, wo zu gleichem Preis und Lob,
Wie Indiens groͤſter Fuͤrſt, ein kleinſter ſich erhob:
Der ſoviel ſtralende Geſtirn' um ſeinen Thron
Verſammelt, daß auch er auf ewig ſtralt davon;
In deſſen Fuͤrſten-Pfleg' ein Fuͤrſt der Genien
Eleonoren ſchuf und Ifigenien:
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/147>, abgerufen am 22.02.2025. |