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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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15.
Auch mir will oft das Haupt der Greisenwahn umdüstern,
Von alter beßrer Zeit und neuer schlechtren flüstern.
Doch gleich danieder schlägt den Wahn, und die Verachtung
Der Gegenwart zerstreut die doppelte Betrachtung:
Daß ich doch schlechter nicht geworden, als gewesen,
Ja besser als es war zu hoffen, bin genesen;
Und daß nun andre nicht sind schlechter als ich war,
Und können darum noch viel besser werden gar.

6*
15.
Auch mir will oft das Haupt der Greiſenwahn umduͤſtern,
Von alter beßrer Zeit und neuer ſchlechtren fluͤſtern.
Doch gleich danieder ſchlaͤgt den Wahn, und die Verachtung
Der Gegenwart zerſtreut die doppelte Betrachtung:
Daß ich doch ſchlechter nicht geworden, als geweſen,
Ja beſſer als es war zu hoffen, bin geneſen;
Und daß nun andre nicht ſind ſchlechter als ich war,
Und koͤnnen darum noch viel beſſer werden gar.

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[123/0133] 15. Auch mir will oft das Haupt der Greiſenwahn umduͤſtern, Von alter beßrer Zeit und neuer ſchlechtren fluͤſtern. Doch gleich danieder ſchlaͤgt den Wahn, und die Verachtung Der Gegenwart zerſtreut die doppelte Betrachtung: Daß ich doch ſchlechter nicht geworden, als geweſen, Ja beſſer als es war zu hoffen, bin geneſen; Und daß nun andre nicht ſind ſchlechter als ich war, Und koͤnnen darum noch viel beſſer werden gar. 6*

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/133>, abgerufen am 22.02.2025.