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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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Daß er voll Zärtlichkeit sich aufreißt seine Brust,
Und tränket seine Brut mit seinem Blut voll Luft.
Die ew'ge Mutter ists, die alle tränkt und speiset,
Die dir, o Mensch, ihr Bild im Wunderspiegel weiset.
Groß ist der Unterschied vom Strauß zum Pelikan;
Die andern bleiben wo sie stehn, du ringst hinan.

90.
Der Frosch im Laub versteht vom Wetter mehr als du,
Und gift'ge Kräuter kennt ehr als der Arzt die Kuh.
In allem ist das Thier dem Menschen überlegen,
Was seiner Nothdurft dient auf dunklen Lebenswegen.
Des Menschen Augen sind darum im Einzlen blind,
Weil offen sie allein dem Allgemeinen sind;
Weil, was die Thierheit spürt mit eigennütz'gem Triebe,
Die Menschheit forschet mit uneigennütz'ger Liebe.
Daß er voll Zaͤrtlichkeit ſich aufreißt ſeine Bruſt,
Und traͤnket ſeine Brut mit ſeinem Blut voll Luft.
Die ew'ge Mutter iſts, die alle traͤnkt und ſpeiſet,
Die dir, o Menſch, ihr Bild im Wunderſpiegel weiſet.
Groß iſt der Unterſchied vom Strauß zum Pelikan;
Die andern bleiben wo ſie ſtehn, du ringſt hinan.

90.
Der Froſch im Laub verſteht vom Wetter mehr als du,
Und gift'ge Kraͤuter kennt ehr als der Arzt die Kuh.
In allem iſt das Thier dem Menſchen uͤberlegen,
Was ſeiner Nothdurft dient auf dunklen Lebenswegen.
Des Menſchen Augen ſind darum im Einzlen blind,
Weil offen ſie allein dem Allgemeinen ſind;
Weil, was die Thierheit ſpuͤrt mit eigennuͤtz'gem Triebe,
Die Menſchheit forſchet mit uneigennuͤtz'ger Liebe.
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[81/0091] Daß er voll Zaͤrtlichkeit ſich aufreißt ſeine Bruſt, Und traͤnket ſeine Brut mit ſeinem Blut voll Luft. Die ew'ge Mutter iſts, die alle traͤnkt und ſpeiſet, Die dir, o Menſch, ihr Bild im Wunderſpiegel weiſet. Groß iſt der Unterſchied vom Strauß zum Pelikan; Die andern bleiben wo ſie ſtehn, du ringſt hinan. 90. Der Froſch im Laub verſteht vom Wetter mehr als du, Und gift'ge Kraͤuter kennt ehr als der Arzt die Kuh. In allem iſt das Thier dem Menſchen uͤberlegen, Was ſeiner Nothdurft dient auf dunklen Lebenswegen. Des Menſchen Augen ſind darum im Einzlen blind, Weil offen ſie allein dem Allgemeinen ſind; Weil, was die Thierheit ſpuͤrt mit eigennuͤtz'gem Triebe, Die Menſchheit forſchet mit uneigennuͤtz'ger Liebe.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/91>, abgerufen am 21.11.2024.