Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.Und als der Tod gebot dem Bootsmann doch sein Boot Zu räumen, blieb der Raum der leere glänzend roth. So ist es dir, mein Kind, zum Spiel ans Land geschwommen, Und seine Farben sind nach Jahren unverglommen. 66. Der Aberglaube sagt: Wirst du beim Wandern spüren, Daß dich ein irrer Geist bei Nacht will irre führen; So halte dich nur mit dem rechten Fuß im Gleise Des Fahrwegs fein, und ungeirrt geht deine Reise. Denn auf dem Gehweg nur, nicht auf dem Fahrweg kann Es Schaden thun, und hat Macht übern Wandersmann. In Zweifelsfällen ists und bei Bedenklichkeiten Im Heerweg besser als auf eignen Pfaden schreiten. Und als der Tod gebot dem Bootsmann doch ſein Boot Zu raͤumen, blieb der Raum der leere glaͤnzend roth. So iſt es dir, mein Kind, zum Spiel ans Land geſchwommen, Und ſeine Farben ſind nach Jahren unverglommen. 66. Der Aberglaube ſagt: Wirſt du beim Wandern ſpuͤren, Daß dich ein irrer Geiſt bei Nacht will irre fuͤhren; So halte dich nur mit dem rechten Fuß im Gleiſe Des Fahrwegs fein, und ungeirrt geht deine Reiſe. Denn auf dem Gehweg nur, nicht auf dem Fahrweg kann Es Schaden thun, und hat Macht uͤbern Wandersmann. In Zweifelsfaͤllen iſts und bei Bedenklichkeiten Im Heerweg beſſer als auf eignen Pfaden ſchreiten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0067" n="57"/> <lg n="17"> <l>Und als der Tod gebot dem Bootsmann doch ſein Boot</l><lb/> <l>Zu raͤumen, blieb der Raum der leere glaͤnzend roth.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>So iſt es dir, mein Kind, zum Spiel ans Land geſchwommen,</l><lb/> <l>Und ſeine Farben ſind nach Jahren unverglommen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>66.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Aberglaube ſagt: Wirſt du beim Wandern ſpuͤren,</l><lb/> <l>Daß dich ein irrer Geiſt bei Nacht will irre fuͤhren;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>So halte dich nur mit dem rechten Fuß im Gleiſe</l><lb/> <l>Des Fahrwegs fein, und ungeirrt geht deine Reiſe.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Denn auf dem Gehweg nur, nicht auf dem Fahrweg kann</l><lb/> <l>Es Schaden thun, und hat Macht uͤbern Wandersmann.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>In Zweifelsfaͤllen iſts und bei Bedenklichkeiten</l><lb/> <l>Im Heerweg beſſer als auf eignen Pfaden ſchreiten.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [57/0067]
Und als der Tod gebot dem Bootsmann doch ſein Boot
Zu raͤumen, blieb der Raum der leere glaͤnzend roth.
So iſt es dir, mein Kind, zum Spiel ans Land geſchwommen,
Und ſeine Farben ſind nach Jahren unverglommen.
66.
Der Aberglaube ſagt: Wirſt du beim Wandern ſpuͤren,
Daß dich ein irrer Geiſt bei Nacht will irre fuͤhren;
So halte dich nur mit dem rechten Fuß im Gleiſe
Des Fahrwegs fein, und ungeirrt geht deine Reiſe.
Denn auf dem Gehweg nur, nicht auf dem Fahrweg kann
Es Schaden thun, und hat Macht uͤbern Wandersmann.
In Zweifelsfaͤllen iſts und bei Bedenklichkeiten
Im Heerweg beſſer als auf eignen Pfaden ſchreiten.
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