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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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155.
O Menschengeist, du bist zu Gottes Thron gerufen;
Doch welches Wegs du kommst, das ändert dort die Stufen.
Kommst du von deinem Grab, so bist du aufgenommen;
Doch kommst du aus der Welt, so bist du erst willkommen.
Drum warte nicht durchs Grab den Weg zum Herren ab,
Und aus dem Leben nimm zu ihm den Pilgerstab.

156.
Wer über Gräber geht, und denket nicht an sich,
Und spricht nicht ein Gebet, thut doppelt freventlich.
Er hat vergessen, daß im Herrn die Todten leben,
Und hat vergessen, daß er selbst soll sterben eben.

155.
O Menſchengeiſt, du biſt zu Gottes Thron gerufen;
Doch welches Wegs du kommſt, das aͤndert dort die Stufen.
Kommſt du von deinem Grab, ſo biſt du aufgenommen;
Doch kommſt du aus der Welt, ſo biſt du erſt willkommen.
Drum warte nicht durchs Grab den Weg zum Herren ab,
Und aus dem Leben nimm zu ihm den Pilgerſtab.

156.
Wer uͤber Graͤber geht, und denket nicht an ſich,
Und ſpricht nicht ein Gebet, thut doppelt freventlich.
Er hat vergeſſen, daß im Herrn die Todten leben,
Und hat vergeſſen, daß er ſelbſt ſoll ſterben eben.

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[238/0248] 155. O Menſchengeiſt, du biſt zu Gottes Thron gerufen; Doch welches Wegs du kommſt, das aͤndert dort die Stufen. Kommſt du von deinem Grab, ſo biſt du aufgenommen; Doch kommſt du aus der Welt, ſo biſt du erſt willkommen. Drum warte nicht durchs Grab den Weg zum Herren ab, Und aus dem Leben nimm zu ihm den Pilgerſtab. 156. Wer uͤber Graͤber geht, und denket nicht an ſich, Und ſpricht nicht ein Gebet, thut doppelt freventlich. Er hat vergeſſen, daß im Herrn die Todten leben, Und hat vergeſſen, daß er ſelbſt ſoll ſterben eben.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/248>, abgerufen am 21.11.2024.