Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
Wie würde nicht genutzt die Scheer', und weggeputzt
Unnützer Putz, und fein gleichförmig zugestutzt;
In Unergetzlichkeit würd' alles eingeschnürt,
Soweit Gesetzlichkeit du hättest eingeführt.

45.
Wer Gott nicht fühlt in sich und allen Lebenskreisen,
Dem werdet ihr ihn nicht beweisen mit Beweisen.
Wer überall ihn sieht, was wollt ihr dem ihn zeigen?
Drum wollt mit euern Gottbeweisen endlich schweigen!
Wollt ihr mir auch vielleicht beweisen, daß ich bin?
Ich glaubt' es schwerlich euch, glaubt' ichs nicht meinem Sinn.

Wie wuͤrde nicht genutzt die Scheer', und weggeputzt
Unnuͤtzer Putz, und fein gleichfoͤrmig zugeſtutzt;
In Unergetzlichkeit wuͤrd' alles eingeſchnuͤrt,
Soweit Geſetzlichkeit du haͤtteſt eingefuͤhrt.

45.
Wer Gott nicht fuͤhlt in ſich und allen Lebenskreiſen,
Dem werdet ihr ihn nicht beweiſen mit Beweiſen.
Wer uͤberall ihn ſieht, was wollt ihr dem ihn zeigen?
Drum wollt mit euern Gottbeweiſen endlich ſchweigen!
Wollt ihr mir auch vielleicht beweiſen, daß ich bin?
Ich glaubt' es ſchwerlich euch, glaubt' ichs nicht meinem Sinn.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0152" n="142"/>
            <lg n="6">
              <l>Wie wu&#x0364;rde nicht genutzt die Scheer', und weggeputzt</l><lb/>
              <l>Unnu&#x0364;tzer Putz, und fein gleichfo&#x0364;rmig zuge&#x017F;tutzt;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>In Unergetzlichkeit wu&#x0364;rd' alles einge&#x017F;chnu&#x0364;rt,</l><lb/>
              <l>Soweit Ge&#x017F;etzlichkeit du ha&#x0364;tte&#x017F;t eingefu&#x0364;hrt.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>45.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Wer Gott nicht fu&#x0364;hlt in &#x017F;ich und allen Lebenskrei&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Dem werdet ihr ihn nicht bewei&#x017F;en mit Bewei&#x017F;en.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Wer u&#x0364;berall ihn &#x017F;ieht, was wollt ihr dem ihn zeigen?</l><lb/>
              <l>Drum wollt mit euern Gottbewei&#x017F;en endlich &#x017F;chweigen!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Wollt ihr mir auch vielleicht bewei&#x017F;en, daß ich bin?</l><lb/>
              <l>Ich glaubt' es &#x017F;chwerlich euch, glaubt' ichs nicht meinem Sinn.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0152] Wie wuͤrde nicht genutzt die Scheer', und weggeputzt Unnuͤtzer Putz, und fein gleichfoͤrmig zugeſtutzt; In Unergetzlichkeit wuͤrd' alles eingeſchnuͤrt, Soweit Geſetzlichkeit du haͤtteſt eingefuͤhrt. 45. Wer Gott nicht fuͤhlt in ſich und allen Lebenskreiſen, Dem werdet ihr ihn nicht beweiſen mit Beweiſen. Wer uͤberall ihn ſieht, was wollt ihr dem ihn zeigen? Drum wollt mit euern Gottbeweiſen endlich ſchweigen! Wollt ihr mir auch vielleicht beweiſen, daß ich bin? Ich glaubt' es ſchwerlich euch, glaubt' ichs nicht meinem Sinn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/152
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/152>, abgerufen am 21.12.2024.